Informationsbroschüre Stadt Roth - page 23

Die Rother Ortschaften
sessin Adelheid von Aurach dem Kloster Engel-
tal (Hersbruck) zwei Bauernhöfe verkauft hat.
Im Dreißigjährigen Krieg brannte der Weiler aus
sieben Höfen komplett ab. Nach 1648 siedelten
sich nur langsam wieder Menschen dort an. Die
neuen Bewohner kamen aus Oberösterreich. Sie
waren von dort wegen ihres Glaubens vertrie-
ben worden. Für das Jahr 1654 ist ein Bauer
vermerkt, 1655 sind es drei, 1660 fünf Bauern.
Im Jahr 1732 gibt es in dem Ort wieder sie-
ben Höfe, sie gehörten erst zum Kirchen- und
Schulsprengel Schwand, seit 1808 zur Gemeinde
Pfaffenhofen. In Pruppach leben 507 Menschen,
die ein reges
Vereinsleben
pflegen.
Der Name
Rothaurach
kam wahrscheinlich so zu-
stande: Im Mittelalter gab es vier Orte mit dem
Namen Aurach, die alle an der Aurach lagen. Das
führte natürlich leicht zu Verwechslungen. Und
so änderte man das im 14. Jahrhundert. Drei
Orte wurden nach ihrem
Kirchenpatron
benannt:
P
etersaurach
,
Veitsaurach
,
Barthelmesaurach
.
Das vierte Dorf benannte man nach seiner Lage:
Rotawrach
. Eine angesehene Bauernfamilie war
die Familie Schauer: Fritz Schauer war als großer
Bauer und Pfleger des Gotteshauses in Büchen-
bach bekannt (1518). Erhard Schauer, der letz-
te katholische Pfarrer von Roth, stammte auch
aus der Bauernfamilie. Nach Schauer waren alle
weiteren Pfarrer in Roth evangelisch (ab 1529).
Der Ortsteil Rothaurach hat heute 22 landwirt-
schaftliche Anwesen, hauptsächlich werden
Kar-
toffeln
und
Roggen
angebaut, aber auch
Hopfen
– in Rothaurach gibt es den letzten Hopfenbau-
ern im Rother Stadtgebiet. Bis Mitte der 1920er
Jahre gehörte auch der Weinberg zu Roth-
aurach. Heute stehen dort die Kreisklinik Roth
und das Landratsamt. Die Mühle, die lange Zeit
noch zur Stromversorgung für den Ort genutzt
worden ist, gehörte im 18. Jahrhundert der Nürn-
berger Patrizierfamilie Tucher. Noch heute ist sie
bewohnt. Anfang der 1970er Jahre mussten sich
die Rothauracher entscheiden, ob sie künftig zur
Gemeinde Büchenbach oder zur Stadt Roth ge-
hören wollten. Die Bürger entschieden sich mit
großer Mehrheit – allerdings nach einem langen
Hin und Her – für Roth. Im Ort leben jetzt 1843
Menschen. Mehr über Rothaurach gibt es im In-
ternet unter
Eine Bahnhaltestelle aus dem Jahr 1900 er-
weckte das Dorf
Unterheckenhofen
aus seinem
Dornröschenschlaf, bis dahin hatte es nicht
viele Menschen dorthin gezogen. Zurzeit zählt
das Dorf rund 270 Einwohner. Woher der Name
Unterheckenhofen stammt, nun, darüber kann
man spekulieren: Wahrscheinlich war es ein
„Hof, umgeben von einer Hainbuchenhecke“
, der
dem Ort seinen Namen gegeben hat. Denn im
Mittelhochdeutschen nannte man eine Hecke
„hecke“
,
„hegge“
oder
„hegga“
. Und als der Ort
in einer Urkunde im Jahr 1289 erstmals erwähnt
wird, wurde er
„Hegenhoven“
genannt. Eine an-
dere Möglichkeit: Ein
„Hof zur Hegung“ des Wal-
des
. Oder auch ein
„Bauer Heck“
. Denn dieser
Name taucht oft in alten Urkunden um das Jahr
1350 in dieser Gegend auf. Der Ort an der West-
seite der Rednitz lag an der Venetianerstraße
(wer nach Venedig wollte, kam dort vorbei) und
bestand über Jahrhunderte aus fünf Anwesen,
davon war eines ein Wirtshaus, das andere ein
Hirtenhaus. Die Pest wütete oft in dem Ort, in
den Jahren 1559 bis 1562 starben neun Men-
schen daran. Der Dreißigjährige Krieg zerstörte
alle Gebäude. Erst 1659 „fing man an, daselbst
wieder zu wohnen“.
21
1
Spielplatz Obersteinbach
2
Schule Pfaffen-
hofen
3
Kirche Pfaffenhofen
4
Pruppach
5
Kreisel Pfaffenhofen
6
Treffersäge, Pruppach
7
Spielplatz Rothaurach
8
Rothaurach
9
Orts-
eingang Unterheckenhofen
10
Feuerwehrhaus
Unterheckenhofen
8
9
10
6
7
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...136