Die Rother Ortschaften
Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde das
Dorf im Jahr 1345, in einem eichstättischen
Salbuch (darin standen die Besitzrechte einer
Grundherrschaft). Früher wurde Barnsdorf auch
als
„pornsdorf“
(1370),
„parnsdorf“
(1401),
„payrstorf“
(1410) oder
„parenstorff“
(1411) be-
zeichnet. Von welchem Wort sich der Ortsname
ableitet, ist nicht ganz klar. Es könnte etwas mit
dem Wort
„Barn“
zu tun haben, mit der
„eine
vom Wald freigegebene Stelle“
. Der erste nach-
weisbare Müller in der Mühle war Heinz Kühn-
lein (1429). In den Jahren 1561-1562 sind in
dem kleinen Ort 17 von 20 Menschen an der
Pest gestorben, im Februar 1806 mussten die
Barnsdorfer 250 Gulden in bar zur Verpflegung
der Marschälle an die Franzosen abgeben.
Auch in
Belmbrach
ist in seiner langen Ge-
schichte einiges passiert. Urkunden des Bam-
berger Domkapitels aus den Jahren um 1190
besagen, dass in Belmbrach zu dieser Zeit der
Wald dort gerodet worden ist. Sie sind der erste
Nachweis für das Bestehen des Ortes, der aber
wahrscheinlich schon sehr viel älter ist. Durch
Belmbrach führte nämlich eine „Eisenstraße“,
oder auch „Reisweg“ genannt, eine Handels-
straße von Roth nach Laibstadt bei Heideck.
Diese Straße hat es vermutlich schon in der Zeit
vor Christus gegeben, das beweisen Fundstücke
einer Bronzeschmiede (Gussbrocken, Sicheln,
Schwertspitze), die im Jahr 1912 im Belmbra-
cher Forst entdeckt worden sind. Was der Orts-
name Belmbrach bedeutet, nun, auch da sind
sich die Forscher nicht einig. Es gibt Interpre-
tationen von
„Siedlung zum Neubrauch am Hü-
gel“
bis
„Siedlung in einer feuchten Mulde, die
von Binsengräsern
(Mittelhochdeutsch
„pelle“)
bewachsen“
war. Einschneidende Geschehnisse
in der Belmbracher Geschichte sind sowohl die
Pest Mitte des 16. Jahrhunderts, als auch die
Zeit der napoleonischen Besatzung ab 1806: So
starben im Jahr 1562 37 Menschen an der Pest,
in den Jahren von 1806 bis 1814 quartierten
sich Soldaten unterschiedlichster Herkunft in
Belmbrach ein und brachten der Bevölkerung
viele Belastungen. Damals lebten in Belmbrach
141 Menschen, heute sind es 310.
Ebenso wie Belmbrach ist
Bernlohe
wahrscheinlich auch viel, viel älter, als
die Fakten dies belegen. Erste Urkunden
stammen aus dem Jahr 1215, aber wahr-
scheinlich war auch diese Gegend schon
in der Bronzezeit (um 2000 v. Chr.) be-
siedelt. Das können zwei Bronzeringe
beweisen, die im Jahr 1950 nordöst-
lich des Dorfes in einem eingeebneten
Hügelgrab entdeckt worden sind. Der
Name des Ortes lautete zuerst
„Bern-
loch“
(1215), dann
„Bernla“
(1410)
und schließlich
„Pernloe“
(1423). Eine
„Lohe“
ist ein lichter, ausgeholzter
Wald. Man könnte den Namen Bernlohe
deshalb als
„Siedlung bei der Eberlohe“
deuten oder aber er könnte auch etwas
mit einem
Bären
zu tun haben. Wie in
vielen anderen Orten der Region hat die
Pest im 16. Jahrhundert auch in Bern-
lohe gewütet, 23 Menschen starben
zwischen 1559 und 1565. Im Jahr 1608
sind sechs Bauernhöfe, drei Güter, ein
Hirtenhaus und eine Mühle belegt. Die
Mühle, auch
„Bärenmühle“
genannt, war
schon immer das wichtigste Gebäude im
Ort, zum ersten Mal erwähnt wird sie
1368. Im Jahr 1587 brannte sie kom-
plett nieder, drei Jahre später wurde
sie wieder aufgebaut, 1632 legten Tillys
Truppen das Gebäude im Dreißigjährigen
Krieg wieder in Schutt und Asche, 1666
folgte dann der Wiederaufbau. Span-
nend in der Bernloher Geschichte ist
folgende Episode: Im Jahr 1701 haben
Eltern in Bernlohe eine
„Winkelschule“
gegründet. Winkelschulen waren offiziell
nicht anerkannt, die Eltern mussten die meist
nicht ausgebildeten Lehrer bar oder in Natura-
lien bezahlen. Eigentlich hätten die Kinder aus
Bernlohe nach Roth zur Schule gehen sollen,
der lange Schulweg von etwa sechs Kilometern
15
1
2
3
4
5
1
Firma Schlenk, Barnsdorf
2
Metallpulver Firma
Schlenk
3
Osterbrunnen Belmbrach
4
Oster-
brunnen Bernlohe
5
Volkstanzgruppe Bernlohe