Die Rother Ortschaften
zwei Bäuerinnen das ganze Jahr über Brot, ein-
mal im Jahr findet ein großes Backofenfest mit
Gästen aus Nah und Fern statt. In der kleinen
Dorfkapelle
, die die Eichelburger in Eigenleis-
tung saniert und renoviert haben, halten die
Dorfbewohner selbst Andachten. Jeden Monat
wird der Schlüssel an eine andere Familie wei-
tergegeben. Ein besonderes Schmankerl ist der
Seebühler Bauernladen
im ehemaligen Kuhstall
der Familie Rückert: Dort wird frisch gebacke-
nes Brot aus dem Backofen angeboten, ebenso
wie Eier, Eierlikör, Nudeln und Wurstwaren von
Bauern aus dem Ort. Auch kann man dort noch
andere Produkte wie Obst und Gemüse von Ei-
chelburger Landwirten kaufen. Die übrige Aus-
wahl stammt von Bauern aus der Region.
In der Nähe von Eichelburg befand sich früher
auf dem Teufelsknopf die
Festung Wartstein
. Sie
wurde jedoch im Dreißigjährigen Krieg von Til-
lys Truppen zerstört (1632). Der Name Eichel-
burg stammt übrigens vom Wort
„Eychelberch“
,
was
„Berg mit Eichen“
bedeutet.
Wie es zum Namen
Harrlach
kommt, darüber
streiten die Forscher noch. Das Wortteil „Harr“,
früher auch oft „Haar“, bedeutete Wald. Das
Wortteil „Lach“ kann „loh“ bedeuten (lichter
Wald) oder „lach“, eine Wasseransammlung,
oder „Lahhe“, die Grenze. Da das Dorf an bei-
den Seiten des Finsterbaches liegt, könnte es
sein, dass es sich bei Harrlach um den
„Ort am Waldwasser“ handelt. Allerdings
glauben die Forscher auch an die Grenz-
Theorie, da der Finsterbach über Jahr-
hunderte die Grenze der Markgrafschaft
Ansbach und der Grafschaft Wolfstein-
Pyrbaum war. Deshalb könnte Harrlach
auch „Waldsiedlung an der Grenze“ be-
deuten. Zum ersten Mal schriftlich er-
wähnt wird Harrlach im 14. Jahrhundert,
als Patrizier aus Nürnberg das Gebiet er-
worben haben. Entweder 1343 oder 1345 haben
die Brüder Peter und Heinrich Glasnapfen den
Ort gekauft.
Es gab in Harrlach auch einmal ein Schloss,
das im 17. Jahrhundert gebaut worden ist,
wahrscheinlich an der Stelle eines anderen
Schlosses aus dem 16. Jahrhundert. 1504 wird
jedenfalls die Familie Fütterer als Schlossherr
erwähnt. Der letzte der Familie, Jakob Fütte-
rer, starb 1586 in seinem Haus am Obstmarkt
in Nürnberg, er wurde aber in der Rochuskapel-
le neben dem Schloss in Harrlach beigesetzt.
Nach einigen Verkäufen kam das Harrlacher
Schloss schließlich 1880 an die Familie der
Grafen von Faber-Castell. Im Laufe der Zeit ist
das Schloss dann verfallen, im Jahr 1929 wurde
es ganz abgerissen. Dort, wo früher im Innen-
hof des Schlosses eine Linde stand, steht jetzt
ein Stein mit dem Wappen der Familie Fütterer.
1901 wurden die Grundmauern der ehemaligen
Schlosskapelle (vermutlich 17./18. Jahrhun-
dert) abgerissen und dabei zwei Grabstellen
gefunden. In diesen Grabstellen hat man einen
Siegelring mit dem Füttererwappen und den In-
itialen JF entdeckt. In Harrlach leben jetzt 137
Frauen, Männer und Kinder.
17
1
Strandhaus Birkach
2
Blick nach Birkach am
Rothsee
3
Erholung in Birkach
4
Fäßleinsberg,
Eichelburg
5
Osterbrunnen Eichelburg
6
Back-
ofen Eichelburg
7, 8
Bauernhäuser in Harrlach
9
Stein mit Wappen der Fütterer
8
9
7