Islam:
Gemeinsam beten, essen und kochen
Bildung und Integration, das sind zwei der Zie-
le von
Ditib-Roth
. Die islamische Gemeinde
(gegründet 1977) hat zurzeit 120 Mitglieder,
die sich in der
Mehmet Akif Moschee
in der
Nürnberger Straße 10 zum Gottesdienst treffen.
Dort verbringt die Türkische Gemeinde auch den
Ramadan-Monat
mit
gemeinsamem Beten
und einem
Fastenbrechenessen
. Die Türen der
Moschee stehen für
Besichtigungen
offen, die
Frauen der türkischen Gemeinde geben zudem
Kochkurse
, wo man alles rund um türkische
Spezialitäten erfahren kann. Neben
Bildung
und
Integration
ist auch die
Deutsch-Türkische
Freundschaft
ein weiteres Ziel für Ditib-Roth.
Ditib-Roth
Nürnberger Straße 10
91154 Roth
Jüdische Gemeinde:
Schutzbriefe brachten 1414
die ersten Juden nach Roth
Bis zum Jahr 1935 hatte Roth auch noch eine
jüdische Gemeinde. Dann haben die letzten
Rother Juden die Stadt verlassen, sie wurden
durch das NS-Regime vertrieben. Einigen ge-
lang die Flucht, die meisten wurden in Kon-
zentrations- und Vernichtungs-lagern ermor-
det. Die
ersten jüdischen Bewohner
sind im
Jahr 1414
dokumentiert. Sie bekamen Schutz-
briefe, um hier leben zu dürfen. Der bedeu-
tendste Jude, der in Roth gelebt hat war sicher
„Jacob, Jud von Roth“
. Er gehörte der Delega-
tion an, die mit Maximilian I., dem Kaiser des
Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation,
auf dem Augsburger Reichstag im Jahre 1566
die Erneuerung des Judenprivilegs verhandelt
hat. Dieser Jacob war es auch, der die Jüdi-
sche Gemeinde in Roth gegründet hat und den
jüdischen Friedhof in Georgensgmünd, der auch
den Rother Juden als Begräbnisstätte diente.
Im Jahr 1601 lebten in Roth und in Eckersmüh-
len jeweils zehn Juden, im Jahr 1691 gibt es
acht Familien, 1717 sind es 16 Familien. Im
17. Jahrhundert wird auch zum ersten Mal eine
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Religionen in Roth
Judengasse
erwähnt. Wurde zuvor wahrschein-
lich in Privaträumen gebetet, hat es Markgraf
Carl Wilhelm Friedrich 1736 erlaubt, eine
Syna-
goge
zu bauen, die 1737 in der Kugelbühlstraße
44 eingeweiht wurde. Die jüdische Gemeinde
hatte auch ein eigenes
Spital mit einer Mikwe
(rituelles Tauchbad), dieses wurde aber 1917
abgerissen. Interessant: Bei Bauarbeiten wur-
de 1992 in der Kugelbühlstraße 4 eine
private
Mikwe
entdeckt. Die Familie Feuerlein hat 1936
die Räume der Synagoge gekauft. Das Gebäude,
das jetzt als Kulturraum dient, ist eines der letz-
ten Zeugnisse der jüdischen Gemeinde in Roth.
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Mehmet Akif Moschee
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Gedenktafel
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Frühere Synagoge