Informationsbroschüre Stadt Roth - page 15

Die Rother Ortschaften
lich entstanden ist, dürfte aus ein paar Hütten
und einer Mühle rund um eine Hügelturmburg
bestanden haben. Im Jahre 1376 fasste der
Deutsche Orden im Dorf Fuß und errichtete um
1400 einen Messinghammer. Wir wissen, dass
dort einige Jahre später Eisen, Messing oder
Kupfer zu Zainen (Stäben) verarbeitet wurden.
Im Jahr 1615 wurde eine Schule gegründet. Der
Dreißigjährige Krieg machte auch vor Eckers-
mühlen nicht Halt: Tillys Truppen verwüsteten
den Ort in den Jahren 1631/1632. 1709/1710
ließ der Markgraf von Brandenburg-Ansbach die
überaus baufällige Kirche abreißen und durch
einen barocken Neubau ersetzen.
Ende des 19. Jahrhunderts versuchten sich
Blattmetallhandwerker in Eckersmühlen, Haim-
pfarrich und Hofstetten mit wechselnden Erfol-
gen im Vorbereiten von Material für die Her-
stellung von Bronze. Erst Anfang des 20. Jahr-
hunderts gelang der erfolgreiche Ausbau eines
Gold- und Silberbronzewerkes und einer bedeu-
tenden Leonischen Industrie.
Nach wie vor steht der Namenszug des Markgra-
fen Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach
über der Kirchentüre zu Eckersmühlen, als wolle
er allen Neuerungen der späteren Zeit zum Trotz
noch immer von seiner
Landeshoheit künden.
Mit gerade mal sieben Ein-
wohnern ist
Finstermühle
der kleinste Rother Orts-
teil. Der Ort ist im Jahr
1544 zum ersten Mal er-
wähnt worden – im 16.
Jahrhundert lebte ein Mensch dort. Bei der Be-
zeichnung Finstermühle könnte man vermuten,
dass es sich um einen finsteren Ort handelt,
wo vielleicht etwas gar Gruseliges, Düsteres
passiert ist. Nun, solches ist nicht bewiesen,
die Forscher sind der Ansicht, dass die Finster-
mühle einfach
„Mühle am Finsterbach“
(dunkler
Bach) bedeutet.
Vom ehemaligen Weiler zum stattlichen Indus-
trieort: Der kleine, feine Ortsteil
Barnsdorf
ist
der Stammsitz der Carl Schlenk AG, dem mit 850
Mitarbeitern weltweit führenden Hersteller von
Metallpulver, Metallpigmenten und Metallfoli-
en. Die Geschichte von Barnsdorf ist untrenn-
bar mit der alten Mühle und der Firma Schlenk
dort verbunden. Die Entwicklung der Firma hat
auch die Entwicklung des Ortes beeinflusst.
Denn mit dem Aufblühen der Fabrik seit 1789
sind auch immer mehr Menschen nach Barns-
dorf gezogen. Heute leben dort 55 Einwohner.
13
1
Schleuse Eckersmühlen mit Rothsee
2, 3
Historischer Eisenhammer
4
Eckersmühlen
im Herbst
5
Wasserrad in der Finstermühle
3
4
5
2
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...136