Der Landkreis Roth - page 87

Diese verschiedenen Schritte, weg vom
simplen „Wegwerfen“, hin zu einer be-
wussten Mülltrennung und Müllvermei-
dung, hatten und haben einen gemeinsa-
men Hintergedanken: den Umweltschutz.
So ist der Landkreis Roth seit Januar 1996
– neben der Stadt Ingolstadt und den
Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schroben-
hausen, Pfaffenhofen a.d. Ilm und Kelheim
– Mitglied im Zweckverband Müllverwer-
tungsanlage (MVA) Ingolstadt. Seitdem
wird der Restmüll aus dem Landkreis dort
in modernen Anlagen verbrannt.
Die bei diesem Prozess entstehenden
„Abfallprodukte“ Wärme und Strom wer-
den wiederum von den an die Müllverwer-
tungsanlage energetisch angeschlossenen
Haushalten und Industriebetrieben ge-
nutzt.
Mit der gesamten Energiemenge der MVA
können heutzutage rund 17000 Einfa-
milienhäuser mit Strom und etwa 3500
Einfamilienhäuser mit Heizwärme versorgt
werden. Das wiederum bedeutet eine Ein-
sparung von jährlich rund 5,2 Millionen Li-
tern Heizöl. Die Stromeinspeisung ersetzt
zusätzlich etwa 20000 Tonnen Steinkohle
oder 15000 Tonnen schweres Heizöl.
In Sachen Abfallwirtschaft tat sich Ende
der 1990er Jahre aber noch mehr im
Landkreis: 1997 wurde die Haus- und
Biomüllabfuhr auf einen 14-tägigen Ent-
leerungsrhythmus umgestellt. Gleichzeitig
lösten die neuen Eurotonnen die bishe-
rigen Müllgefäße ab. Die Bürger können
nun zwischen 40-, 60-, 80-, 120- und
240-Liter-Tonnen wählen. In diesem Zu-
sammenhang änderte sich auch der Ge-
bühreneinzug; dieser lag bis dahin in der
Verantwortung der einzelnen Gemeinden,
wird aber seitdem zentral vom Landrat-
samt bearbeitet.
Seit März 2001 wird bei der Entleerung
der Restmüll-, Bio- und Papiertonnen die
moderne Seitenladersammeltechnik ein-
gesetzt.
Gute Leistung zum fairen Preis
Heute umfasst das Leistungsspektrum der
Abfallwirtschaft im Landkreis Roth viele
Serviceleistungen zusätzlich zur „norma-
len“ Müllabfuhr. Obwohl dies alles über die
Müllgebühr finanziert werden muss, bewe-
gen sich diese seit Jahren auf einem bay-
ernweit niedrigen Niveau.
Um dem Ziel, Müll zu trennen und Müll zu
vermeiden, soweit es geht näher zu kom-
men, war und ist die Öffentlichkeitsarbeit
wichtig. Denn nur Bürger, die Hintergründe
verstehen, sind auch (eher) bereit, diffe-
renziert mit Müll umzugehen – was ja auch
immer mit einem gewissen Aufwand im
Vergleich zum schnellen Wegwerfen ver-
bunden ist.
Also setzt die Abfallberatung des Landkrei-
ses Roth seit 1987 bewusst auf offensive
Öffentlichkeitsarbeit.
Angebote für Kinder
Waren in den Anfängen der Abfallwirtschaft
vorrangig die Printmedien das Informa-
tionsmedium erster Wahl, werden heute
auch andere Wege beschritten. Informa-
tionstage für Schulklassen oder Theater-
aufführungen in Kindergärten vermitteln
Inhalte „ohne den erhobenen Zeigefinger“.
Darüber hinaus beinhaltet seit 2003 eine
eigene Homepage viele Tipps und Infor-
mationen. Unter
er-
möglicht seit 2005 ein Online-Service zu-
sätzlich Mülltonnenbestellungen und seit
2007 die Anforderung einer Sperrmüllab-
fuhr.
Dennoch: Das Thema Abfall wird den
Landkreis auch weiterhin angesichts glo-
baler Probleme wie Erderwärmung, Klima-
schutz und Schutz natürlicher Ressourcen
beschäftigen. Und damit auch die Abfall-
wirtschaft. Bundes- und europaweite Ge-
setzesänderungen stellen auch die Basis,
nämlich die Abfallwirtschaft im Landkreis,
immer wieder vor neue Herausforderun-
gen. Diese so modern, geordnet und vor
allem so umweltverträglich wie möglich zu
gestalten, ist das erklärte Ziel aller Betei-
ligten.
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Landratsamt Roth
Kommunale Abfallangelegenheiten
Melanie Kunstmann
Zimmer 121
Weinbergweg 1
91154 Roth
Tel.: 09171 81-327
Fax: 09171 81-252
Abfallwirtschaft
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