Der Landkreis Roth - page 81

Bürgersolaranlage am Netz
Angesichts deutlich gestiegener Schüler-
zahlen in den Realschulen und Gymnasien
in den vergangenen zehn Jahren (plus 15
Prozent) und der grundsätzlich wachsen-
den technischen Ausstattung in den Ge-
bäuden, konnte das Facility Management
allerdings eines nicht verhindern: Der jähr-
liche Stromverbrauch ist gegenüber 2002
um zehn Prozent gestiegen.
Doch auch auf diese Entwicklung will der
Landkreis eine umweltfreundliche Antwort
geben: Im Juni 2006 ging die erste Bür-
gersolaranlage, installiert auf dem Rother
Gymnasium, mit einer Leistung von 55
Kilowatt Peak (kWp) ans Netz. Zum Jah-
resende 2011 waren bereits Anlagen mit
einer Gesamtleistung von rund 660 kWp
am Netz. Der Landkreis hat hierbei Land-
kreisbürgern, die sich in einer Genossen-
schaft zusammen geschlossen haben, die
Dachflächen (u.a. auf dem Berufskraftfah-
rerzentrum nahe der Rother Berufsschu-
le) für den Bau einer Photovoltaik-Anlage
überlassen.
Die Kreisklinik hat ihrerseits Anlagen mit
einer Leistung von ca. 150 kWp installiert,
sodass sie und der Landkreis nun gemein-
sam über mehr als 800 kWp verfügt.
Daten werden erfasst
Ziel des Landkreis-Sachgebiets Gebäude-
verwaltung/Facility Management im Be-
reich der Energie ist es, einerseits den Nut-
zungskomfort zu erhalten – und trotzdem
langfristig noch effektiver Energie (und
damit Kosten) zu sparen, um so weit als
möglich die Ressourcen zu schonen.
Dazu werden seit 2002 kontinuierlich die
Energiedaten aller Liegenschaften erfasst,
die einen Überblick über aktuelle Entwick-
lungen und mögliche Einsparpotenziale für
Heizenergie und Strom geben.
Die Kreis-Gebäudeverwaltung wertet diese
Daten regelmäßig und konsequent aus,
sucht darüber hinaus den überregiona-
len Vergleich, macht sich regelmäßig bei
Begehungen vor Ort ein eigenes Bild, um
dann zu entscheiden, wo und welche Un-
terhaltsmaßnahmen für kreiseigene Ge-
bäude sinnvoll und notwendig sind.
Seit 2010 liegt dem Landkreis darüber hi-
naus ein Klimaschutzkonzept mit Vorschlä-
gen zu weiteren Energiesparmaßnahmen
für den eigenen Gebäudebestand vor. Eini-
ge der darin genannten Vorhaben konnten
mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II be-
reits realisiert werden.
Um auch in Zukunft die erheblichen Werte,
welche im Immobilienvermögen des Land-
kreises stecken, erhalten und gleichzeitig
im Betrieb Kosten einsparen zu können,
werden bei allen Investitionen auch Ener-
giesparmaßnahmen mit berücksichtigt.
Bei Neu- und Erweiterungsbauten, wie
den Mensagebäuden an den Gymnasien
in Roth und Hilpoltstein, wurden beispiels-
weise schon bei der Gebäudeplanung
mögliche Folgekosten der verschiedenen
Ausstattungsvarianten berücksichtigt –
damit nicht später, wenn alles steht, plötz-
lich das böse Erwachen angesichts unver-
tretbarer Energiekosten kommt.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass
von Seiten der Gebäudeverwaltung mit
den beteiligten Fachplanern – gerade bei
Sanierungen – frühzeitig die konstruktive
Zusammenarbeit gesucht wird. Ziel ist in
jedem Fall ein Gebäudekonzept, das die
Senkung der Energie- und Betriebskosten
konsequent verfolgt. Aktuell wurden die-
se Strategien bei der Generalsanierung
des Förderzentrums Roth und dem Neu-
bau des Berufskraftfahrerzentrums und
der Atemschutzübungsstrecke weiter ent-
wickelt.
Geradezu ein Musterbeispiel für diese kos-
ten- und umweltfreundliche Marschroute
und für die Bereitschaft des Landkreises,
in nachhaltiges Energiemanagement zu
investieren, ist das Wendelsteiner Gymna-
sium. Es ist nicht nur eines der teuersten
Projekte in der Geschichte des Landkreises
Roth, sondern auch ein wegweisendes:
Das Gebäude wird über Erdwärme und Bio-
methangas beheizt und nutzt Strom aus
der eigenen 170 kWp Photovoltaikanlage.
Es hat damit nahezu Passivhaus-Standard!
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Landratsamt Roth
Gebäudeverwaltung /
Facility Management
Alexander Wernard
Zimmer 212
Weinbergweg 1
91154 Roth
Tel.: 09171 81-405
Fax: 09171 81-7405
Facility Management
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