Geschichte und Gegenwart
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Eine Gemeinde zum Wohlfühlen
Interview mit Werner Langhans, 46 Jahre, Erster Bürgermeister Markt Wendelstein
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Herr Langhans, wie lebt es sich in Wendelstein?
Ausgezeichnet! Ich bin in Wendelstein aufge-
wachsen und habe mich immer in meiner Hei-
matgemeinde sehr wohl gefühlt. Nicht zuletzt
durch mein Studium in München hatte ich die
Gelegenheit, über den Tellerrand zu blicken
und festzustellen, dass es in Wendelstein immer
wieder am schönsten ist. Meine Liebe zu
Wendelstein, verbunden mit dem Wunsch,
Verantwortung zu übernehmen, war auch der
Grund, warum ich als Bürgermeister kandi-
diert habe.
Wir Wendelsteiner sind stolz, verantwortungs-
bewusst, aktiv, weltoffen und feiern gerne.
Wir freuen uns über jeden Zuzug – egal, ob
junge Familien oder Senioren. Die Vorausset-
zungen zum Wohlfühlen sind in Wendelstein
optimal.
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Wie beurteilen Sie den Freizeitwert Ihrer
Gemeinde?
Wir leben hier in einer landschaftlich sehr reiz-
vollen Umgebung. Durch den Ludwigskanal,
die Schwarzach und die Anbindung an das
Fränkische Seenland sind die Freizeitmöglich-
keiten sehr vielfältig. Wir haben ein gut ausge-
bautes Radwegenetz, das alle Ortsteile mitein-
ander verbindet.
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bau-
amt und der Stadt Nürnberg errichten wir
gerade den Radweg von Wendelstein nach
Nürnberg-Zollhaus. Darüber hinaus wollen
wir mit Städten und Gemeinden entlang der
Schwarzach im Rahmen der Tourismuskoope-
ration „Schwarzachtal“ enger zusammenar
beiten. Ziel ist es beispielweise, die Radwege
zu optimieren, Lehrpfade zu installieren und
diese mit Hinweistafeln auszustatten.
Eine Vielzahl von Vereinen, Verbänden und
Organisationen sorgt für ein buntes kulturelles
Angebot und bietet ein reiches Betätigungs-
feld in unserer Gemeinde.
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Wie ist der Markt Wendelstein wirtschaftlich
aufgestellt?
Wir haben in Wendelstein einen gesunden
Branchenmix – vom kleinen Handwerksbe-
trieb bis zum international tätigen Großunter-
nehmen. Mit dem frühzeitigen Ausbau von
Gewerbegebieten wurden die notwendigen
Voraussetzungen für die Ansiedlung von leis-
tungsfähigen Betrieben geschaffen.
Für die Zukunft ist es wichtig, diesen hohen
Stand zu halten und punktuell auszubauen.
Wir legen größten Wert auf gute Kontakte zu
den örtlichen Unternehmen.
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Wo sehen Sie die wesentlichen Standortvorteile
Wendelsteins?
Ein wesentlicher Vorteil ist die unmittelbare
Nähe zum weit verzweigten Autobahnnetz. Die
A 3, die A 6, die A 9 und die A 73 sind wichtige
Transitverbindungen.
Ein weiterer Standortvorteil sind unsere beiden
Gewerbegebiete. Zum einen das Gewerbe
gebiet „Am Kohlschlag“ in Wendelstein, zum
anderen der Gewerbepark Nürnberg-Feucht-
Wendelstein im Nürnberger Süden, den wir in
Zusammenarbeit mit den beiden Nachbar-
kommunen über einen Zweckverband etabliert
haben. In beiden haben sich bereits zahlreiche
namhafte Firmen niedergelassen.
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Für kleine wie große Unternehmen zählen nicht
nur geographische, sondern auch „personelle
Standortvorteile“, also qualifizierte Mitarbeiter.
Wie ist das in Wendelstein?
Das Thema Bildung ist ein Schlüsselthema,
denn gute Bildung und Ausbildung sind ein
wichtiges Kapital. Das fängt bei der Bereit
stellung von genügend Betreuungsplätzen
für unsere Kleinsten an.
Grundschulen in allen größeren Ortsteilen,
eine Mittelschule mit Ganztagesangeboten,
eine Waldorfschule und ab September 2012
das neue Landkreis-Gymnasium vervollständi-
gen die Schullandschaft in Wendelstein. Im
Bereich der Aus- und Fortbildung sind die
Unternehmen wichtige Partner. Die Firmen