

Ehrenamtlich aktiv sein, bedeutet, sich
freiwillig und unentgeltlich für die Gesell-
schaft einzusetzen. Das bringt auf der
eine Seite meistens ganz viel Freude aber
auch manchmal Frust mit sich. Daher
werden an dieser Stelle auch das „Pro“ und
das „Contra“ eines Ehrenamts erläutert.
Pro
Ich werde öfter gefragt: „Was kriegst du für diese Arbeit,
die du beim Seniorenrat machst?“ Meine Antwort lautet:
„Nichts, ich mache das ehrenamtlich.“ Das löst jedes Mal
großes Erstaunen aus. Ich mache das gerne und übernehme
im Alter noch eine sinnvolle Aufgabe. Früher konnten wir
mit einem Ausweis kostenlos im Parkhaus des Sozialrat-
hauses parken. Früher….? Das hat sich geändert. Jetzt
bekommen wir im Büro Einzelfahrscheine für Termine des
Seniorenrates im technischen Rathaus. Aber leider vergisst
man das und fährt dann doch wieder mit dem eigenen Auto
oder mit der Mobicard zu den Besprechungen. Gleichwohl:
Niemand wird gezwungen, ein Ehrenamt anzunehmen. Aber
ich möchte nicht zu denen gehören, wie jener Herr im fort-
geschrittenen Alter, der meinte, als wir ihm das neueste Kul-
tur-Angebot des Seniorenrates überreichten: „Überall, wo
Senioren draufsteht, mache ich einen weiten Bogen drum
rum.“ Schade. Es gibt viele tolle Angebote für Ältere, die
sollte man nutzen. Aber vielleicht besinnt sich dieser Herr
eines Tages doch eines Besseren …?
Erika Schneider
Contra
Viele Rentner winken achselzuckend ab und meinen, wozu
ein Ehrenamt übernehmen, ich habe in meinem Leben genug
gearbeitet. Aus. Basta. Man kann dies für übertrieben emp-
finden, aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Jedenfalls sollte ein Ehrenamt keinen Arbeitsplatz ersetzen
oder wegnehmen. Mancher Ehrenamtliche macht sich in sei-
ner Tätigkeit so unentbehrlich, dass es bald in Überforderung
endet. „Könntest Du nicht auch noch freitags kommen? Ist ja
für eine gute Sache, wir brauchen dich dringend.“ Im Ehren-
amt fühlt man sich schnell zu etwas verpflichtet, da es ja um
etwas Gutes geht. Wieder andere nutzen das Ehrenamt aus,
um sich zu profilieren. Oder das Interesse der Medien zu
wecken. Wenn ich auch noch meinen Anfahrtsweg bezahlen
muss, wäre es nur gut und billig, für die anfallenden Kosten
eine Aufwandsentschädigung zu bekommen. Egal ob man im
Altenheim, Krankenhaus oder als Kirchenführer einspringt.
Generell bin ich der Meinung, dass jeder ehrenamtlich Tätige
eine Monatspauschale von cirka 50 Euro kriegen sollte und
auch den ÖPNV kostenfrei nutzen kann.
Horst Mayer
Das Ehrenamt
HELFENDE
HÄNDE JEDERZEIT
WILLKOMMEN
Gemeinsam anschieben, um etwas zu bewegen – so das
Motto ehrenamtlicher Helfer, die sich hier zu einem Foto-
termin vor der Fürther Stadthalle treffen. Sie übernehmen
wichtige Aufgaben, denn sie unterstützen die vielseitige
Arbeit des Seniorenrats mit seinen fünf Ausschüssen.
Einige davon sind ehemalige Seniorenratsmitglieder, die
ihre Erfahrung und Kontakte dem jetzigen Seniorenrat zur
Verfügung stellen. Besonders die Ausschüsse Kultur und
Integration sowie Gesundheit und Wohnen im Alter profi-
tieren von dieser aktiven Mitarbeit. Aber auch der Einsatz
anderer freiwilliger Helfer, die z.B. beim Nordic-Walking
in der Innenstadt oder beim Kochen mit Schülern mitma-
chen, ermöglichen es, diese Kurse weiterhin anzubieten.
Die Ehrenamtlichen tragen deshalb dazu
bei, dass immer mehr ältere Menschen
in unserer Stadt am gesell-
schaftlichen Leben teil-
nehmen können. Weitere
Helfer und Ideen sind
jederzeit willkommen.
Inge Hartosch
Entspannte
Helfer: Mit
„blau“ in die
Zukunft
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