Übrigens: Kaiser Ludwig hat dem
Nürnberger Burggrafen Friedrich IV.
neben anderen Bergwerken die
Bergwerke in der Goldkronacher
Region zu Lehen gegeben, weil er
seinen Gegenkaiser, Friedrich den
Schönen gefangen genommen hat-
te. Ein Freudentag für den Burggra-
fen.ErversprachsichvomGoldberg-
bau volle Kassen.
Geschichte und Geschichten
Brände, Überschwemmungen, die
Pest, mordende Soldaten, zerstörte
Häuser, entwurzelte Familien – die
Geschichte Goldkronachs kann von
viel Leid und Elend erzählen, aber
Goldbergbau hat Leben über Jahrhunderte geprägt
„Ruhrgebiet des Mittelalters“, Hum-
boldt, Goldrausch – die Geschich-
te Goldkronachs ist untrennbar mit
demAbbau von Gold verbunden. Man
kann wohl sagen, dass der Bergbau
im Fichtelgebirge (erstmals im 12.
Jahrhundert belegt) wohl älter ist,
als irgendwo anders in Deutschland.
Manche Forscher glauben gar, dass
dieAnfänge des Goldkronacher Berg-baureviers schon ins
8. Jahrhundert
fallen. Tatsächlich hat man vor dem
bergmännischen Bergbau wohl schon
in Flüssen und Bächen rund umGold-
kronach am
Weißen Main
nach Gold
gesucht. Irgendwann reichte den
Goldwäschern das in den Flüssen
gefundene Gold nicht mehr, daher
suchten sie nach den Wurzeln des
Goldes und man fand sie in den Ge-
birgen. Hatte man einen Erzgang ent-
deckt, brauchte man eine so genannte
Mutung
, einen Antrag auf Verleihung
eines Grubenfeldes. Der Bergmeister
erteilte schließlich das
Bergbaurecht
,
mit allen Rechten und Pflichten.
Bergfreiheit: Bergfreiheit bedeu-
tete, dass jedermann das Recht
hatte – unabhängig vomGrund-
eigentum – Bodenschätze zu
gewinnen und zu fördern. DieAk-
tionen waren jedoch durch Ge-
setze geregelt und standen unter
der Aufsicht des Landesherren.
Erstmals nachgewiesen ist eine Berg-
werksgenehmigung für Goldkronach
für das Jahr 1363, als dem Bergmeis-
ter
Hans von Watzmannsdorf
„vns
Bergewerk zu Cranach gelegen“
ver-
liehen worden ist. Vermutlich hat es
sich dabei um die spätere
Fürstenze-
che
gehandelt. Nach der Verleihung
der Bergrechte und des Stadtrechtes
1365 folgten neue Bergwerke. Die
Ausbeute betrug pro Woche rund 3,5
bis 4 Kilogramm, dafür mussten die
Bergleute manchmal bis zu 120 Me-
ter tief in den Berg einfahren.
auch von beeindruckenden Persön-
lichkeiten, innovativen Erfindungen,
kraftvollen, anpackenden Menschen,
einer mystischen Sage und jeder
Menge Gold.
Gold, Humboldt,
Katastrophen und Erfindungen
22