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Lange Tradition hat Roth als Garnisonsstadt. Auch
nach der Strukturreform der Bundeswehr im Jahre
2011 wird in Roth die Truppe präsent sein. Jedoch
wird der Flugplatz nicht mehr in der bisherigen
Form betrieben.
Abwechslungsreiche Vergangenheit
Die Geschichte der Otto-Lilienthal-Kaserne (OLK)
begann im Jahr 1936 auf dem Fliegerhorst Roth-
Kiliansdorf. In einem sumpfigen Kiefernwald wurde
ein Flugplatz gebaut, wo
1938 das erste Flugzeug,
eine JU 52, landete und
die Flugzeugführerschule
C9 als erster Verband ihren
Dienst aufnahm. Mehrere
Verbände wechselten sich
in den Kriegsjahren ab. Am
8. April 1945 wurde der
Fliegerhorst Roth von der
2nd Air Force Division (US)
mit 91B24 Bombern bom-
bardiert; diese Flugzeuge
warfen 216 Tonnen Bom-
ben auf den Flugplatz.
Wenige Tage darauf wurde der Fliegerhorst von
amerikanischen Truppen besetzt. Erst im Februar
1956 wurde das Flugplatzgelände wieder an deut-
sche Dienststellen übergeben. Nach Anordnung der
Einrichtung der Bundeswehrverwaltungsstelle Roth
im Juni 1956 begann die Instandsetzung des ver-
nachlässigten Fliegerhorstgeländes.
Das Luftwaffenausbildungsregiment nahm im Au-
gust 1956 mit der Einberufung der ersten 350
freiwilligen Rekruten den Ausbildungsbetrieb an
Standort Roth auf. In wenigen Jahren entstand
in drei Bauabschnitten eine moderne militärische
Ausbildungsstätte mit über 100 neuen Gebäuden.
Bis 2012 erlebten die Luftwaffensoldaten hier ihre
Grundausbildung.
Im September 1961 wurde der Fliegerhorst Roth
Heeresflugplatz und somit Standort von Heeresflie-
gerkräften. Neben dem Hubschraubertyp Alouette
II flog ehemals auch das Flächenflugzeug DO27.
Mit der Einführung des Hubschraubers Bell UH—
1D 1969 wurde das damalige Heeresfliegerbataillon
4 zur Erfüllung ihres Einsatzauftrages – Transport
von Truppen, Verwundeten und Material – vervoll-
ständigt. Seit Oktober 1979 war das Kampfhub-
schrauberregiment 26 „Franken“, das zu Beginn
noch Heeresfliegerregiment 26 hieß, mit dem Pan-
zerabwehrhubschrauber Bo 105 ausgestattet. Es
war zuletzt der einzige fliegende Truppenteil des
Heeres in Bayern. 2014 ist für die Bo 105 das Ende
hier in Roth gekommen.
Für die nächsten Jahre wird in der Otto-Lilienthal-
Kaserne der Offiziernachwuchs der deutschen Luft-
waffe in seinen Kernkompetenzen ausgebildet.
Voraussichtlich ab 2018 werden neben der Offizier-
schule der Luftwaffe auch eine Feldjägerkompanie
und das Sanitätszentrum als Truppenteile in der
OLK stationiert sein. Hochwertige Dienstposten,
interessante Führerausbildung und eine hervorra-
gende zivil-militärische Zusammenarbeit bilden die
Basis für ein gutes Miteinander in der Garnisons-
stadt Roth.
Der Einfluss auf die Wirtschaftskraft der Stadt
Roth wird auch in Zukunft durch die Bundeswehr
maßgeblich mitbestimmt. Die Bundeswehr war der
größte Arbeitgeber vor Ort. Die inzwischen zur Ta-
gesordnung gehörenden internationalen Einsätze
unserer Soldatinnen und Soldaten bedürfen Rück-
halt in der Bevölkerung und auch die Unterstüt-
zung durch Ihre Patenstadt. Dies wird in Roth und
Umgebung vorbildlich gelebt. Die Bundeswehr ist
hier nicht nur willkommen, sie ist Teil unserer Ge-
schichte und unserer Heimat. Die Partnerschaft zu
den Soldatinnen und Soldaten wird hier gelebt.