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Museum Schloss Ratibor
Ein Prunkstück mitten in der Stadt: Das
„Schloss Ratibor“ hat in seiner langen Ge-
schichte schon viel erlebt und die Räume
können einiges über die Menschen erzäh-
len, die im Schloss in der Stadt Roth ge-
lebt, gearbeitet und gefeiert haben. Bei
einem Rundgang durch die alten Gemäuer
und durch das Stadtmuseum im zweiten
Stock des Schlosses erfährt man Anekdo-
ten aus der Geschichte des Schlosses, der
Schlossherren und der Stadt: Zum Beispiel
hat die Stadt Wilhelm von Stieber, dem
letzten Besitzer des Schlosses, einem en-
gagierten und erfolgreichen Fabrikanten
und Gönner der Stadt, die Ehrenbürger-
schaft verweigert, weil er dann doch zu
viele uneheliche Kinder hatte. Begonnen
hat die Geschichte des Schlosses 1535.
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Damals hat Georg der Fromme, Markgraf von
Brandenburg, angefangen, das Jagdschloss
im Stil der deutschen Frührenaissance zu bau-
en, drei Jahre später war es fertig. Das Geld
für den Bau kam aus den Einkünften aus sei-
nem oberschlesischen Fürstentum Ratibor. Da-
her auch der Name Schloss „Ratibor an der Ret-
zet“ (Rednitz). Nachdem der letzte Markgraf von
Brandenburg-Ansbach im Jahr 1791 abgedankt
hat, hat der Tressen- und Bortenfabrikant Jo-
hann Philipp Stieber das Schloss gekauft und
fortan nicht nur darin gewohnt. Er hat einen
Teil des Schlosses als Fabrik für Leonische Waren
genutzt. Mitte des 19. Jahrhunderts haben die
Stiebers dann das Hauptgebäude an die Stadt
Roth verkauft. Und die Stadt hat das Gebäude
fortan als Sitz des Landgerichts genutzt. Gegen
Ende des 19. Jahrhunderts hat Wilhelm von
Stieber den Gebäudetrakt von der Stadt Roth
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