Informationsbroschüre Stadt Roth - page 59

Ein spannender Rundgang
Das
Alte Rathaus
(Hauptstraße 14) hat man im
Barockstil in den Jahren 1758 und 1759 gebaut
– schon einige hundert Jahre früher, 1380, wird
von einem Rathaus berichtet, der Standort die-
ses Gebäudes ist aber nicht überliefert. Es kann
sein, dass es dort stand, wo sich das Alte Rat-
haus befindet. Im Süden des Alten Rathauses im
barocken Stil hängt ein Wappenstein mit dem
brandenburgischen Adler und Zollernschild. Der
Stein ist über 200 Jahre älter als das Alte Rat-
haus und gehörte schon zum Vorgängerbau. An
der Nordseite befinden sich am Giebel die Jus-
titia-Figur und das Wappen. Der Markgrafenhut
krönt das Wappen, das von zwei Adlern gehalten
wird. Im Erdgeschoss gab es zwei Wachstuben,
eine Schreibstube und eine Registratur. Im ers-
ten Stock hatte der Bürgermeister ein Zimmer
und der Rat tagte in einem Saal. Der Bürger-
meister verkündete den Rothern vom Balkon an
der Westseite die Beschlüsse.
In der Hauptstraße stehen außerdem noch
wei-
tere markante Gebäude
: die
Post
(Hauptstraße
20), ein schöner Jugendstilbau aus den Jahren
1904/1905; die
„Alte Kanzlei“
(Hauptstraße
38) – einst Sitz der Amtmänner; das
„Gast-
haus zur Traube“
(Hauptstraße 30) – erstmals
erwähnt 1529, durfte in der Taverne auch lan-
ge gebacken werden; das
Stadtbräustüberl
(Hauptstraße 39) ist ein Bürgerhaus aus dem
17. Jahrhundert und das Geburtshaus des Ma-
lers und Illustrators Ferdinand Rothbarth (1823-
1899); das
Stieberhaus
(Hauptstraße 33a) ist
ein Bürgerhaus der Fabrikantenfamilie Stieber,
erbaut im 15. Jahrhundert, Geburtshaus des
kaiserlichen Proviantverwalters Sebald Städtler
und von dem Maler, Akademie-Professor und
Rother Ehrenbürger Anton Seitz. Das Highlight
der Hauptstraße aber ist das
Riffelmacherhaus
(Hauptstraße 43),
eines der schönsten Fachwerk-
häuser in ganz Franken
. Glaubt man seiner der-
zeitigen Giebelinschrift wurde es in seiner
heutigen Form im Jahr 1610 gebaut. Das
ursprüngliche Gebäude wurde aber wohl
schon um 1500 errichtet und war eine
Schenke („Herdenwirtschaft“, später dann
„Wiedmannswirtschaft“). Am Ende des
19. Jahrhunderts kam das Haus in den
Besitz der Glühstrumpf-Fabrikantenfamilie
Riffelmacher.
Die
Kugelbühlstraße
hoch zum
Kugel-
bühlplatz
war im 17. Jahrhundert die
Judengasse
, in der die Juden lebten und
arbeiteten – in der Nachbarschaft des
Schlosses. Die
Synagoge der Juden
wurde
im Jahr 1737 eingeweiht, der unscheinba-
re Außenbau des aus Sandstein gebauten
Gebäudes ist erhalten (Kugelbühlstraße
44). Dort finden jetzt unter anderem regel-
mäßig Autorenlesungen statt. Neben einer
öffentlichen Mikwe (Tauchbad) im Spital
(wurde 1917 abgerissen), hatten die Ro-
ther Juden auch noch eine private Mikwe.
Das Bad wurde 1992 bei Bauarbeiten in
der Stadtmauer entdeckt und wieder ver-
schlossen. Das
Bürgerhaus „Haus Mehl“
in der Kugelbühlstraße 1 ist um 1700
erbaut, 1901 wurde es renoviert, 1981-
1983 von der Familie Mehl nochmals res-
tauriert. Am Kugelbühlplatz (der Markgraf
lagerte dort Kanonenkugeln) findet man
heute alte Häuser und kleine charmante
Läden. Besonders sticht das
Fachwerkhaus
Nr. 23
heraus. Es stammt aus der Mitte des
17. Jahrhunderts.
57
1
2
3
4
5
1
Rathaus
2
Marktplatz, Post und Brunnen
3
Riffelmacher-Haus
4
Stadtbraustüberl
5
Hofer-Haus
6
Stieber-Brücke
6
1...,49,50,51,52,53,54,55,56,57,58 60,61,62,63,64,65,66,67,68,69,...136