Ein spannender Rundgang
Vor dem Schlossgarten steht das
Luitpold-
Denkmal
, ein Werk der Rother Steinmetzen He-
meter und Brunner. Die Stadt Roth hat das Denk-
mal auf Anregung des Malers Anton Seitz und
mit Unterstützung des Fabrikanten Wilhelm von
Stiebers zum 70. Geburtstag des Prinzregenten
Luitpold (12. März 1891) gestiftet.
Weiter geht’s in die Stadt, an der
Stadt-
mauer
entlang. Früher hatte sie
13 Türme
und konnte durch erst zwei, später dann
(18. Jahrhundert) drei Tore passiert wer-
den. Die Tore sind heute nicht mehr er-
halten, sie sind schon früh als
„Verkehrs-
hindernisse“
abgerissen worden – ein Zeichen
für die frühe Industrialisierung in der Stadt.
Reste der Stadtmauer aus dem Mittelalter sind
unter anderem noch gut zu sehen am Kugelbühl
und in der Stieberstraße.
Die
Hauptstraße
am dem Schloss ist noch
heute ein Beleg dafür, dass Roth früher eine
Ackerbaustadt
war. Die meisten Rother konn-
ten nämlich nicht nur von ihren Handwerken
leben und hatten deshalb nebenbei noch einen
landwirtschaftlichen Betrieb. Die Höfe hat man
dem entsprechend gebaut. Vorne an der Stra-
ße das
Wohnhaus
, dahinter dann
eine Scheune
und
„a Schüpfle“
und dann kam gleich die
Stadtmauer.
In der Hauptstraße hat es früher auch
zwei
Badestuben
gegeben. Roth lag etwa
eine
Tagesreise mit dem Pferd
von Nürnberg entfernt,
und die Reisenden kamen nur sauber durch die
Nürnberger Stadttore. Der Bader in Roth stell-
te den Reisenden
einen Badeschein
aus, den sie
in Nürnberg vorlegen mussten. Die ältere der
beiden Badestuben am
Unteren Stadttor
(heu-
te Hauptstraße 47) ist zum ersten Mal im Jahr
1347
erwähnt worden. Sie wurde im Dreißig-
jährigen Krieg (1618-1648) zerstört, 1654 wie-
der aufgebaut und bis 1802 betrieben. Im Jahr
1495
haben die Rother eine zweite Badestube
am
Oberen Stadttor
bekommen (erster Standort:
heute Hauptstraße 5, zweiter Standort: heute
Rückgebäude Hauptstraße 25). Beide Badestu-
ben lagen in der Nähe des Stadtgrabens, so
konnte das dreckige Wasser gleich dahin ab-
fließen. Allerdings wurde in den Badestuben
nicht nur gebadet. Der Bader versorgte auch
Wunden, zog Zähne, ließ Kranke zur Ader oder
stutzte die Haare.
55
1
Führung im Schloss Ratibor
2
Sonnenuhr
3
Luitpold-Denkmal
4
Stadtmauer am Kugelbühl
5
Nördliche Hauptstraße
3
4
5
2