Diese Daten belegen den tiefgreifenden
Veränderungsprozess der Landwirtschaft
in unserer Region. Bei sinkenden Erzeu-
ger- und steigenden Betriebsmittelprei-
sen waren und werden die verbleibenden
Haupterwerbsbetriebe gezwungen, mit
Kapazitätsausweitungen, Produktivitäts-
steigerungen, Rationalisierungen und
Kostensenkungen das zum Leben und zur
Erhaltung des Betriebes notwendige Ein-
kommen zu erwirtschaften. „Ein Teufels-
kreislauf, der viele Probleme in sich birgt
und der Landwirte und ihre Familien oft an
die Grenzen der betrieblichen und mensch-
lichen Leistungsfähigkeit bringt. Begleitet
wurde und wird dieser Prozess von einer
EU-Agrarpolitik mit einer kaum mehr über-
schaubaren Regelungsflut“, kommentiert
Werner Wolf, Leiter des Amtes für Land-
wirtschaft und Forsten Roth/Hersbruck,
diese Entwicklung.
Aber: Die Krisen haben die Landwirte fin-
dig gemacht. Der Landkreis Roth ist mitt-
lerweile einer der kulturartenreichsten
Landkreise in Bayern, auch die Landbewirt-
schaftung ist äußerst vielfältig. Der Anbau
der im Landkreis traditionellen Sonderkul-
turen Hopfen, Tabak und Spargel wurde in
den letzten Jahren durch den Anbau von
Holunder, Haselnüssen oder Kürbissen er-
gänzt.
Auch touristische und gastronomische
Angebote tragen zur Vielfalt und zur regio-
nalen Wertschöpfung bei. Dadurch werden
Arbeitsplätze geschaffen und Existenzen
im ländlichen Raum gesichert.
Werner Wolf: „Unsere Landwirtschaft im
Landkreis Roth hat auf Herausforderungen
reagiert, ist äußerst leistungsfähig und hat
viele unterschiedliche Facetten. Sie prägt
maßgeblich das Landkreis-Erscheinungs-
bild und ist für seine Bewohner unverzicht-
bar.“
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Land- und Forstwirtschaft