Vom „Schulmeister Peter“ zur Europaschule
Wann Kinder aus Goldkronach zum
ersten Mal in die Schule gehen durf-
ten, ist nicht klar. Man nimmt an, dass
die Goldkronacher Kinder im 14./15.
Jahrhundert nach Nemmersdorf in die
Schule gelaufen sind. Der erste na-
mentlich bekannte
„Schulmeister“
in
Goldkronach war dann
„Lehrer Pe
ter“,
dem man im Jahr 1479 erlaubt
hatte, ein Bergwerk zu „muten“, also
zu beginnen. Und man ist sich sicher,
dass im Jahr 1536 ein Wohnhaus als
Schulhaus bei der Oberen Mühle ge-
stiftet worden ist, das aber 1559 wie-
der abgebrannt ist und dann wieder im
Jahr 1614 an diesemPlatz neu errich-
tet wurde. Ab dem Jahr 1810 wurde
das Kantorat zum zweiten Schulhaus
im Ort, dort wurden die Mädchen un-
terrichtet. Nachdem die Schule beim
Brand 1836 zerstört war, fand der Un-
terricht im so genannten „Kellerhaus“
und in der Friedhofskirche statt, bis
man Ende 1838 das neue Schulhaus
(Sickenreuther Straße) einweihte.Da-
mals wohnten die Lehrer sogar in der
Schule.
Nachdem die Volksschule kurz vor
Ende des Zweiten Weltkriegs ge-
schlossen wurde, startete sie nach
dem Krieg mit einem wahren Schü-
leransturm. Durch den Zuzug vieler
Flüchtlinge mussten bald in drei Lehr-
räumen drei Lehrer mehr als 300Mäd-
chen und Buben unterrichten. Bald war
klar: Die alte Schule ist zu klein. Man
begann im Jahr 1950 mit dem Bau der
vierklassigen Volksschule. Doch schon
17 Jahre später wurde sie zur jetzi-
gen Alexander-von-Humboldt-Schule
erweitert, die durch ihr europaweites
Engagement undWirkenmit der „Euro-
paurkunde“ ausgezeichnet worden ist.
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