Informationsbroschüre Stadt Heilsbronn - page 41

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Wie haben die Heilsbronner Zisterzienser sich noch in
unserem heutigen Leben verewigt, verankert?
Die Heilsbronner Zisterzienser haben Agrarkultur betrie-
ben. Sie konnten alle ihre Produkte nicht selbst verzeh-
ren, also haben sie diese verkauft. Dafür hat man extra
einen Stadthof in Nürnberg errichtet. Und der war genau
dort, wo jetzt das bayerische Heimatministerium steht.
Und dort, wo sich jetzt die berühmten Nürnberger Loch-
gefängnisse und das Alte Rathaus befinden, haben die
Zisterzienser früher in Brotläden ihr Brot verkauft.
Die Zisterzienser sollen nicht nur Brot verkauft haben,
sondern auch Lebkuchen.
Ja, das stimmt. Die so genannten Libeti. Das Zisterzi-
enserkloster Heilsbronn hatte einen wesentlichen Anteil
an der Backkultur von Lebkuchen in Europa im 13. Jahr-
hundert. Meine Recherchen haben sogar ergeben, dass
der Nürnberger Lebkuchen eigentlich nicht aus Nürnberg
stammt, sondern aus Heilsbronn.
Paul Geißendörfer (geb. 1935) war 18 Jahre Gemein-
depfarrer in Heilsbronn (1981 – 1998). Während dieser
Zeit hat er sich u. a. auch der Zisterzienser-Thematik
gewidmet und den fränkischen Jakobsweg von Nürn-
berg über Rothenburg o. d. Tauber über Heilsbronn
zum Leben erweckt und damit eine Renaissance des
Fußpilgerns in ganz Deutschland, ganz Europa ent-
facht. Für diese Idee und die damit verbundenen Ver-
dienste um die europäische Einigung ist er 2001 mit der
Europamedaille ausgezeichnet worden. Der gebürtige
Ergersheimer (bei Bad Windsheim) und Heilsbronner
Ehrenbürger lebt mit seiner Ehefrau Else in Heilsbronn.
Er hat drei Kinder und acht Enkelkinder.
Tourismus, Kultur, Freizeit
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