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Der Mittelpunkt von Heilsbronn
ist das Münster
D
ie ehemalige Klosterkirche gilt als die älteste Kirche
der Zisterzienser im deutschen Kulturraum, die im
Wesentlichen in ihrer Bausubstanz erhalten ist. Die von
1132 – 1139 als romanische Basilika errichtete Kirche
wurde mehrmals erweitert: So wurde der Ostchor Ende
des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil vergrößert, Ende
des 14. Jahrhunderts kam eine Ritterkapelle als Grablage
dazu und im 15. Jahrhundert ein spätgotisches Mortuari-
um. Wegen der vielen Grabdenkmäler trägt das Münster
auch den Titel „Schlafkammer des fränkischen Adels“.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat der Ar-
chitekt Friedrich von Gärtner versucht – im Auftrag des
bayerischen Königs Ludwig I. – das Münster zu reroma-
nisieren. Dabei sollten auch Mortuarium und Ostchor ab-
gebrochen werden. Viele Veränderungen, die in der Ba-
rockzeit vorgenommen wurden, sind damals und nach
dem Zweiten Weltkrieg rückgängig gemacht und damit
der ursprüngliche Zustand wieder verdeutlicht worden.
Neben den beeindruckenden Grablegen gibt es weite-
re kulturhistorische Highlights zu bestaunen: Dazu ge-
hören u. a. drei prachtvolle Hochgräber im Mittelschiff,
ein spätgotischer Hauptaltar (Künstlerkreis um Michael
Wolgemut) und ein ebenfalls spätgotisches Sakraments-
häuschen (1515) im Chor, das man dem Wirkungskreis
um Adam Krafft zuordnet. Von den für Anfang des 16.
Jahrhunderts nachgewiesenen 29 Altären sind heute
noch neun erhalten. Rund 400 Jahre lang diente das
Münster als Mönchskirche, danach bis heute als evang.-
lutherische Kirche.