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Astronomische Rathaus-Uhr gehört

zu den ältesten ihrer Art in Bayern

Die beiden Zifferblätter der Rathausuhr von Bad Windsheim

zeigen mehr als nur die Zeit an. Das untere Zifferblatt gibt im

Zwölfstundenkreis die Tageszeit in Stunden und Minuten an.

Das obere Zifferblatt zeigt die Tagesstunde, den aktuellen

Monat und die Mondphase an. In 29,5 Tagen dreht sich die

Mondscheibe einmal vollständig. Der Sonnenzeiger weist auf das

regierende Tierkreiszeichen hin. An der rotierenden Weltscheibe

lässt sich für die ganze Nordhalbkugel die Uhrzeit entlang der

Längengrade mithilfe des zweimaligen Zwölfstundenkreis

ablesen.

Seltenheit in Süddeutschland

Die ersten astronomischen Uhren gab es im späten Mittelalter in

Kirchen und später an Fassaden von Rathäusern, Stadttürmen

und -toren. Vor allem die süddeutschen Reichsstädte schmück­

ten ihre Rathäuser mit aufwendigen Uhren. Die frühesten Uhren

in unserem Raum wurden bereits um 1500 montiert. Für das

Rathaus von Ochsenfurt ist seit 1496 eine Uhr mit Mondtag,

Mondphasen- und Zeitanzeige historisch belegt, für Windsheim

ist eine Rathausuhr von 1580 nachgewiesen. Seltener als die

Mondphasen-Anzeige bei öffentlichen Großuhren ist die Anzeige

der Tierkreiszeichen. Hier hat Bad Windsheim eines der ältesten

Exemplare im Nordbayerischen Raum.

Stadtbrand von 1730

Das Bad Windsheimer Rathaus wurde 1713 bis 1717 erbaut und

wenige Jahre später 1730 bei einem Stadtbrand wieder zerstört.

Die Darstellung der Verwüstungen von Johann Adam Delsenbach

zeigt die Fassade des zerstörten Rathauses bereits mit zwei,

untereinander angeordneten Zifferblättern. Beim schnellen

Wiederaufbau des Rathauses – schon im Juli 1732 zog der Rat

der Stadt wieder ein – wurde auch die Uhr, womöglich unter

Verwendung älterer Teile, erneuert. Die erste Uhr am Rathaus

von 1717 stammt nachweislich von dem Uhrmacher Johann

Michael Vogler aus Herrieden. Bei ihm wurde 1716 eine neue

Uhr in Auftrag gegeben und am 12. Oktober 1716 aufgestellt.

 Stadtgeschichte  

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