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Wendelsteins Weg durch die Vergangenheit

Bereits in der Steinzeit haben sich – wie

vereinzelte archäologische Funde belegen –

Menschen im heutigen Wendelsteiner Gebiet

aufgehalten. Als 1984 bei Bauarbeiten Gräber

entdeckt wurden, war die Sensation perfekt!

Es zeigte sich, dass schon in der späten Bronze-

zeit (1300 bis 800 v. Chr.) erste Siedlungen

existierten. Bereits im frühen Mittelalter soll

ein fränkischer Königshof entstanden sein,

der als Keimzelle des späteren Wendelstein

vermutet wird. Bis die Siedlung allerdings

erstmals urkundlich erwähnt wurde, ver­

gingen noch mehrere Jahrhunderte. Erst im

Jahr 1259 wurde der Name Wendelstein bei

einer Besitzrechtsübergabe an den Adeligen

Arnold von Wendelstein schriftlich fixiert.

Bis heute ist nicht endgültig geklärt, woher Wen-

delstein seinen Namen hat. Doch vieles deutet

darauf hin, dass der Lauf der Schwarzach, die

sich in einer Schleife um die St. Georgskirche

wendet, direkten Einfluss auf die Namensge-

bung hatte. Glaubt man jedoch der Legende, die

in einer Inschrift am Schönen Brunnen (Wenden-

brunnen) im Altort in Stein gehauen ist, so rührt

der Name von der Ankunft der Wenden her.

ZWISCHEN ANSBACH

UND NÜRNBERG

Wendelstein musste sich

über etliche Jahrhunderte

einer aufgeteilten niederen

Gerichtsbarkeit zwischen

den Ansbacher Markgrafen

und der mit diesen verfein-

deten Reichsstadt Nürn-

berg beugen. Erst im Jahr

1808 endete diese Tradition mit der Auflassung

des Gerichts. Bereits knapp 300 Jahre zuvor,

1529, verlieh die Reichsstadt Nürnberg, deren

Einfluss in der geteilten Gerichtsbarkeit ausge-

prägter war, Wendelstein ein eigenes Gerichts-

siegel. Etwa zur selben Zeit wurde die Siedlung

erstmals als Markt bezeichnet. Das verliehene

Siegel symbolisiert einen Mann beim Wenden

eines Quadersteins. Dieses Motiv, das sich in

späteren Jahren zum Steinhauer veränderte,

prägt seither auch das rote Wappen. Auf

diesem befindet sich ein silbern gekleideter

Steinhauer mit Kappe und goldenem Schurzfell

auf silbernem Boden, der einen behauenen

silbernen Stein auf der Spitze wendet.

Das Wenden-

männchen blickt auf

das Alte Rathaus.

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P O R T R Ä T