Mit dem Ziel, den Energieverbrauch in der
Gemeinde bis 2030 um 30 Prozent zu senken,
haben Sie ein ehrgeiziges Unterfangen begon
nen. Was ist bislang geschehen, um dieses Ziel
zu erreichen und welche Maßnahmen stehen
noch an?
Werner Langhans:
Wir haben seit Juni 2013
ein CO
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-Minderungsprogramm mit elf Förder-
segmenten aufgelegt (Spitze in Bayern). Dies
wird von der Bevölkerung sehr gut angenom-
men. Die Bürger konnten außerdem in erneuer
bare Energien über eine eigens gegründete
Bürgerkraftwerks-GmbH der Gemeindewerke
investieren. Generell gilt: Bei unseren kommu-
nalen Entscheidungen steht bewusstes Han-
deln für die nächsten Generationen mit an
oberster Stelle – nicht nur in Energiefragen!
Der Markt Wendelstein hat zusammen mit den
anderen Landkreisgemeinden in der Flücht
lingspolitik den ,,Rother Weg“ vollzogen. Was
waren hier die besonderen Herausforderungen
und wie zufrieden sind Sie bislang mit der
Bewältigung dieser vor Ort?
Werner Langhans:
In der Kürze der Zeit so
viele geeignete dezentrale Unterbringungs-
möglichkeiten zu schaffen, war ein Kraftakt für
alle Beteiligten. Dadurch konnten Massen
unterkünfte in Sporthallen etc. vermieden
werden. In kürzester Zeit wurde eine beein
druckende Infrastruktur für die Flüchtlinge
aufgebaut: Kleiderkammer „Anziehungs-
punkt“, Fahrradwerkstatt, Asylcafé, Deutsch-
kurse. Dank eines sehr rührigen Helferkreises
wurden die großen Herausforderungen gut
gemeistert. Auf dieses bürgerschaftliche Enga-
gement bin ich sehr stolz und auch dankbar.
Ich zolle den Helfern höchsten Respekt für
deren Einsatz.
Die allgemeine Finanznot der Kommunen ist
ein immer wiederkehrendes Thema. Wie gut ist
Wendelstein mittlerweile aufgestellt?
Werner Langhans:
Der Markt Wendelstein
gehört durch die gute Einnahmesituation
(Einkommenssteuer und Gewerbesteuer)
sowie durch seine wirtschaftliche Handlungs-
weise finanziell zu den TOP-Kommunen
Bayerns. Trotz weitreichender Investitionen in
den Erhalt und in die Verbesserung unserer
Infrastruktur sind wir weiterhin schulden-
frei. Der Marktgemeinderat hat in den
vergangenen Jahren mit seinen Investi
tionsentscheidungen wichtige Weichenstel
lungen vorgenommen. Dies soll auch in
Zukunft so bleiben!
Mit dem Gewerbegebiet „Am Kohlschlag“
und der Beteiligung am Gewerbepark Nürn
berg-Feucht-Wendelstein ist die Marktge
meinde auch als Wirtschaftsstandort noch
attraktiver geworden. Wo gibt es Optimierungs-
potenzial?
Werner Langhans:
Wir müssen noch Gewerbe-
flächen für kleine Handwerksbetriebe schaffen.
Ziel ist es zudem die Gewerbeareale „Richtweg“
und „Sperbersloher Straße“ verkehrstechnisch
zu verbinden. Die Attraktivität des Altortes gilt
es weiterhin zu steigern.
Die kulturellen Veranstaltungen in Wendelstein
reichen bereits seit Jahren weit über die Land
kreis- und Bezirksgrenzen hinaus. Worin liegt
die Ausstrahlungskraft der Gemeinde?
Werner Langhans:
Im Charme unserer
Gemeinde und in der Professionalität.
Weltstars, wie beim „Jazz & Blues Open“,
fühlen sich genauso wohl, wie beispielsweise
unsere Laienschauspieler bei Theaterauf
führungen und Festspielen. An unserem
„Kulturnachwuchs“ ist uns sehr gelegen. Unser
Kulturprogramm ist vielseitig und nahbar.
Jeder kommt auf sein Kosten!
Welche Projekte werden Sie in der kommenden
Zeit anpacken?
Werner Langhans:
Die Schwerpunkte in den
nächsten Jahren werden sein: der Bau eines
Seniorenzentrums und der Bau einer Anlage
für „Betreutes Wohnen“, die Schaffung von
Wohnbauflächen für Familien und natürlich
die weitere Forcierung der Themenfelder
„Natur“ und „Energie“.
Was wünschen Sie sich für lhre Gemeinde am
meisten?
Werner Langhans:
Dass wir auch weiterhin
auf demokratischem Fundament friedlich
zusammenleben dürfen und dabei unsere
vielen Vorzüge, die wir genießen können, auch
zu schätzen wissen. In vielen Teilen unserer
globalen Welt ist das, was wir als alltäglich
betrachten, leider nicht selbstverständlich!
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