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Urkunde wieder. Die Keimzelle des Ortes ist

ein Bauernhof, der durch das Kloster Ebrach

errichtet worden war. Um 1200 entstand bereits

die älteste Mühle der Gegend – Königshammer.

1340 wurde ein Hammerwerk errichtet, das

dem Ort zu wirtschaftlichem Aufschwung ver-

half. Eine besondere Schönheit in Kleinschwar-

zenlohe ist die 1448 geweihte Allerheiligenkir-

che mit ihrem hoch aufragenden gotischen

Turm und dem gedrungenen Kirchenschiff, in

der sich ein reliefgeschnitzter Flügelaltar befin-

det, den Tilmann Riemenschneider bereits 1491

in seiner Werkstatt angefertigt haben soll.

Doch Kleinschwarzenlohe kann noch mit

einer weiteren Besonderheit aufwarten: dem

Geburtshaus des Schriftstellers Adam Scharrer

(1848– 1948). Vor der Eingemeindung gehörten

auch Königshammer, Neuses, Zollhaus und

Steinbrüchlein zu Kleinschwarzenlohe. Wäh-

rend Zollhaus und Steinbrüchlein nach Nürn-

berg kamen, blieben Neuses und Königsham-

mer als Ortsteile erhalten. Neuses befindet sich

heute in unmittelbarer Nähe zum Rhein-Main-

Donau-Kanal, der am Ortsrand in Richtung

Schwabach den Unterlauf der Schwarzach und

die Staatsstraße 2239 mit einer imposanten 219

Meter langen Stahltrogbrücke überragt.

RAUBERSRIED

Die ehemalige Rodungssiedlung Raubersried

mit ihren früheren Ortsteilen Dürrenhembach,

Nerreth und Sperberslohe ist auch heute noch

eher landwirtschaftlich geprägt und wegen

ihrer Vielfalt an regionalen Produkte ein

beliebter Einkaufsort. Der im 14. Jahrhundert

„Redwinsreuth“ und im 18. Jahrhundert „Räu­

bersrieth“ genannte Ort kann außerdem auf

die Geburt eines berühmten Sohnes verweisen,

der im 16. Jahrhundert mit Leidenschaft gegen

die Thesen Martin Luthers kämpfte. 1479 als

Johannes Dobeneck geboren, nahm er als

Humanist und Theologe den Namen Johannes

Cochläus (Cochläa = Schnecke, Wendeltreppe)

an. Bis zu seinem Tod 1552 wehrte er sich

leidenschaftlich gegen die Reformation. Neben

der landwirtschaftlichen Prägung von

Raubersried hat auch der Reichswald – auf

Fränkisch „Steckerlaswald“, der vor allem

für Sperberslohe und Dürrenhembach typisch

ist – seine Spuren in der Entwicklung der

Gemeinde hinterlassen. Er war nicht nur

Grundlage für die ausgeprägte Köhlerei. Das

Forstwesen hatte auch auf die von Wäldern

umgebene Einöde Nerreth großen Einfluss.

Die Orte und ihre Besonderheiten

Ehemaliger Bauernhof

in Sperberslohe,

traditionell geschmückte

Osterlinde in Raubersried

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P O R T R Ä T