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Noch ziemlich neu, dafür umso größer, ist
das jüngste Wahrzeichen: Der acht Me-
ter hohe Namenspatron St. Georg sym-
bolisiert als Drachenbezwinger Schutz
und Stärke. Die Gemeinde mit den drei
„Gmünds“ – Georgens-, Friedrichs-, und
Petersgmünd – kann sich über eine beson-
ders hohe Arbeitsplatzdichte freuen. 2003
erhielt sie den Bayerischen Qualitätspreis
als wirtschaftsfreundlichste Gemeinde in
Bayern.
Acht neue Ortsteile hat Georgensgmünd,
das früher zum Landkreis Schwabach
gehörte, durch die Gebietsreform hinzu-
gewonnen. Untersteinbach, Mauk, Ober-
mauk, Wernsbach, Mäbenberg und Peters-
gmünd waren 1971 und 1972 nach und
nach freiwillig beigetreten.
Rittersbach stieß erst 1978 – allerdings
gezwungenermaßen – zum Gemeindege-
biet. Röttenbach musste auf Anordnung
von „oben“ mit Georgensgmünd eine Ver-
waltungsgemeinschaft bilden. Diese hatte
allerdings nur kurze Zeit Bestand: Schon
im August 1979 zog die Röttenbacher Ver-
waltung im Rahmen einer „Nachkorrektur“
der Gebietsreform wieder aus dem Gmün-
der Rathaus aus.
Attraktiv für Wanderer und Radler
Wer kann schon behaupten, dass über
seinem Ort bei jedem Wetter die Sonne
scheint? Hinter dem Gmünder Rathaus-
platz strahlt ein goldener Sonnenglobus
und markiert den Beginn des Planeten-
weges. Auf sieben Kilometern Fuß- und
Radweg bis Spalt werden die Größenver-
hältnisse unseres Sonnensystems im Maß-
stab eins zu einer Milliarde von Station zu
Station erlebbar.
In Richtung Roth flankieren 15 Kunstwerke
entlang des Rad- und Fußweges bis zum
Ortsteil Oberheckenhofen den Georgens-
gmünder Skulpturenweg. Kunst, Wasser
und Geschichtsbewusstsein prägen das
Ortsbild Georgensgmünds.
Viele Brücken und Stege gliedern den
Ortskern am Zusammenfluss von Stein-
bach und Fränkischer und Schwäbischer
Rezat zur Rednitz. Zahlreiche Brunnen
– die meisten vom verstorbenen Unter-
steinbacher Bildhauer Reinhart Fuchs ge-
staltet – schmücken Plätze in Georgens-
gmünd und seinen Ortsteilen. Historische
Gebäude wurden aufwändig saniert und
zum Teil neuen Bestimmungen übergeben:
Das Markgrafenschlösslein beherbergt
heute Räume für Kunstausstellungen und
heimatkundliche Informationen sowie die
„Saazer Stuben“. Im benachbarten Büche-
reistadl ist auch das Haus des Gastes un-
tergebracht.
Das Jüdische Museum gibt Zeugnis vom
jahrhundertelang großen jüdischen Be-
völkerungsanteil in Georgensgmünd. Die
ehemalige Synagoge, zwei Mikwen, der jü-
dische Friedhof und das Taharahaus bilden
ein vollständig erhaltenes Ensemble jüdi-
schen Lebens im ländlichen Raum.
TIPP:
Im Dunkeln beeindruckt die überlebens-
große beleuchtete St. Georgs-Skulptur am
südlichen Ortseingang, wenn sich das Licht
in den dreieckigen Flächen des geschlagenen
Drachen spiegelt.
Georgensgmünd