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Schon im Juli 1972 war die Gebietsreform
für Greding abgeschlossen. Schnell war
klar, dass die Gebietsreform hier nur Vor-
teile für Stadt und Umland bringen würde.
Die Aufgabe, die vielen Dörfer in dem dünn
besiedelten Gebiet flächendeckend mit or-
dentlichen Straßen und einer vernünftigen
Wasser- und Abwasserversorgung auszu-
statten, war gewaltig. Mancherorts gab es
damals noch nicht einmal eine regelmäßi-
ge Müllabfuhr. Mit der Eingemeindung von
23 ehemals selbständigen Gemeinden
hatte sich die Einwohnerzahl der Schwarz-
achstadt Anfang der 1970er Jahre auf ei-
nen Schlag verdoppelt. Verzehnfacht aller-
dings hatte sich die Gemeindefläche. Sie
war und ist die größte im Landkreis und
wird heute durch die Autobahn A 9 beina-
he mittig durchschnitten.
Lebendige „gute Stube“
Wer den historischen Ortskern der „Stadt
der 21 Türme“ durch eines der drei Tore
betritt, findet sich nach wenigen Schrit-
ten auf dem imposanten mittelalterlichen
Marktplatz mit seinen vielen restaurier-
ten historischen Bauten, Geschäften und
einer reichen Auswahl gastronomischer
Betriebe. Bis heute ist der Marktplatz mit
dem historischen Kopfsteinpflaster und
TIPP:
An der Stadtmauer entlang geht es hinauf zur
romanischen Basilika St. Martin, die den Bewoh-
nern des Ortes als Wehrkirche einst Schutz vor
Angreifern gewährte. Von dort bietet sich ein
schöner Blick auf die historische Stadt.
Ungewöhnliches gibt es im Untergeschoss der
Michaels Kapelle auf dem Friedhof zu finden:
Hier ruhen in einem der drei letzten romani-
schen Karner („Beinhäuser“) Bayerns tausende
Totenschädel und Gebeine aus dem 14. bis 18.
Jahrhundert.
Greding