mit Landkreis und Bezirk wurde eine bei-
spielhafte Renovierung möglich. Heute ist
die Burganlage nicht nur optischer Mittel-
punkt Abenbergs, sondern ein lebendiger
Kulturort. Unter ihrem Dach hat das Haus
fränkischer Geschichte eine Heimat ge-
funden. Auch ein Hotelbetrieb mit Gastro-
nomie sowie das Klöppelmuseum sind in
der Burg zu Hause. Im Sommer dient die
romantische Kulisse der Burg als Spielort
für große Konzertveranstaltungen. Wenn
Weltstars der Rockmusik in der fränki-
schen Provinz ihre Gastspiele geben, zieht
es tausende Musikfans auf den Burganger
und in die kleine historische Altstadt. Nicht
nur an diesen Tagen wird das tolerant lie-
benswürdige Miteinander, das in Abenberg
hoch gehalten wird, spürbar.
Rund 500 Jahre zählt die Geschichte des
Abenberger Klosters. Seit jeher haben sich
die Ordensfrauen des Klosters Marienburg
in der Kindererziehung ebenso engagiert
wie in der Kranken- und Altenpflege. Die
Schwestern betreiben das vielgeschätzte
Seniorenzentrum St. Josef. Auch die klös-
terliche Abenberger Mädchenrealschule
genießt weithin einen ausgezeichneten
Ruf, und ihre langjährige Leiterin Schwes-
ter Susanne ist eine echte Abenberger
Institution. In der Klöppelschule wird bis
heute die einst von den Ordensschwestern
eingeführte Kunst des Spitzenklöppelns
weitergegeben und findet gerade auch bei
jungen Leuten immer mehr Anklang.
Die Möglichkeiten, in und um Abenberg
seine Freizeit zu verbringen, sind uner-
schöpflich: Die vielfältige Landschaft ist
mit zahlreichen Wander- und Radwegen
erschlossen.
Eingebettet in eine hügelige Kulturland-
schaft aus Wäldern, Wiesen, Weihern und
den markanten Hopfengärten, bestimmte
die Landwirtschaft das Leben in der Burg-
und Klosterstadt bis weit in die 1970er
Jahre. Das „grüne Gold“, der Hopfenanbau,
war einst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Rund 2700 Einwohner zählte Abenberg,
bevor zwischen 1971 und 1978 etliche
umliegende Ortschaften zum Gemeinde-
gebiet dazukamen. Auf Traktoranhängern
karrten die ehemaligen ehrenamtlichen
Ortsvorsteher teils recht widerwillig ihre
Akten über Land. Als letzte Eingemein-
dung kam 1978 der zweitgrößte Ortsteil
Wassermungenau nach Abenberg. Heute
schickt von dort aus der mit Abstand größ-
te Gewerbebetrieb der Stadt Kartoffel- und
Feinkostprodukte in alle Welt.
Vom Golfen bis zum Klöppeln
Bis heute prägen die markanten Anwesen
der Burg und des Klosters Marienburg das
äußere Erscheinungsbild Abenbergs. Dass
die tausendjährige Burg sich heute wieder
in einem fabelhaften Zustand befindet, ist
dem Mut und der Einsatzbereitschaft vieler
zu verdanken. In den 1980er Jahren kauf-
te die Stadt die Burganlage, um sie vor
dem Verfall zu retten. Im Zweckverband
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TIPP:
Mit einer besonders weiten Aussicht
wird belohnt, wer nicht nur auf die
Burg, sondern dort noch ein Stück-
chen höher auf den Aussichtsturm
steigt.