Wann zum ersten Mal ein
Schloss in
Nemmersdorf
gebaut wurde, ist unklar.
Man nimmt an, dass es fast so aussah
wie dasGebäude, dasman an der Stel-
le des abgebrannten Schlosses (1507)
errichtet hatte: zwei Stockwerke, recht-
eckigmit eineinhalbMeter dickenMau-
ern. Im Jahr 1567 hat Hans Gilg von
Laineck einenQuerflügel mit wuchtigen
Kreuzgewölben anbauen lassen. Durch
Umbauten und Abtragungen hat sich
der Charakter des Schlosses im Lau-
fe der Zeit sehr verändert. Im 18. Jahr-
hundert hat Georg Philip von Reitzen-
stein das Schloss erworben. Weil ihm
das alte Schloss nicht mehr gefiel, hat
er sich ein neues im Barockstil gebaut.
Dieses Schloss ist 1837 abgebrannt,
Brandstifter soll der neue Besitzer ge-
wesen sein, der Uhrmacher Staiger aus
Goldkronach. Heute ist das Schloss im
Privatbesitz.
Wann das erste
Schloss oder Ritter-
gut in Leisau
gebaut worden ist, ist
ebenfalls nicht ganz klar. Man weiß,
dass im Jahr 1486 den Schützen von
Laineck ein Rittergut mit seinen Hö-
fen übertragen worden ist. Zudem be-
legt ein Schriftstück über das Ritter-
gut Leisau aus dem Jahr 1600 auch
ein Schloss mit zwei Geschossen, und
einem Treppenturm, mit einem Kel-
ler und zwei Gewölben. Tragisch: Im
Jahr 1626 wurde der Bergrat Daniel
von Funck, der Besitzer des Schlos-
ses, das man damals „Wohnhaus“
nannte, von durchziehenden Solda-
ten so misshandelt, dass er starb.
Das alte Schloss ist am20.August 1939
abgebrannt (Brandursache unklar), es
wurde aber wieder in seiner alten Form
aufgebaut. Das Schloss befindet sich
heute in Privatbesitz.
Schlösser Leisau und Nemmersdorf
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