Ackerbau und Felder im flachen
Westen, Berge mit viel Wald im Os-
ten – sogar für den Laien ist der Un-
terschied, den die so genannte Frän-
kische Linie in Goldkronach zieht,
leicht erkennbar. Diese Fränkische
Linie, eine der bedeutendsten Stö-
rungszonen in ganz Mitteleuropa,
trennt hier in Goldkronach die har-
ten, steil aufgerichteten Gesteine des
beginnenden Fichtelgebirges (Grund-
gebirge) von den jüngeren Gesteinen
des Vorlandes (Deckgebirge). Die
jüngeren Formationen im Westen,
wie der Muschelkalk beim Weizbühl,
liegen rund 250 Meter tiefer als die
ordivizischen Phyllite des Goldbergs.
Neben den Bewegungen der Fränki-
sche Linie hat auch die Variskische
Gebirgsbildung im mittleren Paläo-
zoikum (Erdaltertum) in Goldkronach
ihre Spuren hinterlassen. Im ganzen
Ort mit seinen Ortsteilen herrscht ein
komplexes Nebeneinander von unter-
schiedlich alten Gesteinseinheiten,
das wie ein Patchwork-Teppich da-
herkommt. In Goldkronach offenbart
sich eine schier unglaubliche Vielfalt
an erdgeschichtlichen Zeugnissen:
Geht man z. B. nur den Goldberg hi-
nauf, erlebt man in nur wenigen Mi-
nuten eine geologische Zeitreise von
mehreren hundert Millionen Jahren:
vomMesozoikum (Erdmittelalter) bis
zum Paläozoikum (Erdaltertum).
Wer die gesamte Goldkronacher Erd-
geschichte entdecken möchte, kann
sich an den
Geopunkten
des natio-
nalen
GEOPARK Bayern-Böhmen
orientieren: Diese 15 Geopunkte ver-
teilen sich über das gesamte Stadt-
gebiet von Goldkronach und doku-
mentieren mit Bildern und Texten die
erdgeschichtliche Entwicklung und
die geologischen Gegebenheiten
rund um die Goldkronacher Berg
baureviere.
Zeitreise durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte
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