stube wurde jedes Jahr neu verpach-
tet. Für seine Arbeit durfte der Bader
Wiesen und Äcker bearbeiten. An die-
se Zeiten erinnern heute noch Namen
wie Badersacker, Baderswiese oder
Badgasse.
Ebenso wie die Anfänge der Badstube
im Unklaren liegen, so weiß man auch
über den Beginn eines
Brauhauses
nichts. Man nimmt an, dass es bis zum
Brand 1559 zwei Brauhäuser in Gold-
kronach gab, bis zumBrand 1613 dann
noch eines. Nach dem Brand 1836 hat
man dann das neue Brauhaus an den
Weg nach Leisau gesetzt (Leisauer
Weg 2), wo noch acht Jahrzehnte lang
Bier gebraut wurde.
Auch eine
Fron-Veste
hat es in Gold-
kronach gegeben (Sickenreuther
Str. 7) gegeben, in der Goldkronacher
eingesperrt wurden, wenn gegen sie in
einer Strafsache ermittelt wurde. Ein-
mal hat man dort sogar eine „Hexe“
untergebracht (Seite 30).
Im Jahr 1619 soll der Sage nach die
Gottesackerkirche St. Michael
er-
richtet worden sein. Angeblich haben
die Bergleute drei Pfennige in der Wo-
che dafür gegeben. Allerdings ist da-
von auszugehen, dass PfarrerAndreas
Horn denAnstoß für den Bau der Kirche
gegeben und dass man sie 1646/1647
errichtet hat (Neubau 1765/1766).
Übrigens: Pfarrer Horn starb am
12. Januar 1662 während des Gottes-
dienstes vor der Predigt auf seiner Kan-
zel. Er wurde 49 Jahre alt.
Seit ewigen Zeiten hat es auch schon
Mühlen in Goldkronach gegeben,
noch heute stehen die
Distlers-Müh-
le
(Marktplatz 18), die ehemaligeObere
Mühle, und die
Untere-Mühle
(Bachgasse 17).
Weitere Sehenswürdigkeiten
Darüber hinaus gibt es gerade in
Goldkronach selbst noch viele Häuser
mit einer interessanten Geschichte.
Am Beginn des Marktplatzes steht das
Rathaus
, das in seiner heutigen Form
imJahr 1838 errichtet worden ist. Davor
sindGoldkronachs Rathäuser mehrere
Male abgebrannt (1559, 1613, 1836).
Über die Jahrhunderte erhalten geblie-
ben ist ein Richter- und Wappenstein,
der heute im Eingang des Rathauses
hängt. Man weiß, dass es im 17. Jahr-
hundert einen Tanzboden im Rathaus
gab, bei demauf Festen getanzt wurde
und dass imKeller in einer Weinschen-
ke Wein ausgeschenkt wurde. Noch
heute ist die Verwaltung der Stadt Gold-
kronach in dem Haus untergebracht.
Auch das Goldkronacher
Pfarrhaus
ist
zweimal abgebrannt (1613, 1836). Be-
stätigt wird ein Pfarrhaus in Goldkron-
ach erstmals 1542, der erste Pfarrer
der selbständigenGemeindewar Ende
des 16. Jahrhunderts Richard Frölich.
Fast gegenüber des Pfarrhauses steht
die
Alte Schule
. Das Gebäude wurde
in seiner jetzigen Form so erst nach
dem Brand von 1836 gebaut. Einen
ersten Schulmeister gab es in Gold-
kronach schon 1536, das erste Schul-
haus brannte 1559 ab, das zweite 1613.
Im Raum neben der Schule wohnten
damals Schafe und Ziegen, über der
Schule wohnte der Rektor.
In der heutigen Bachgasse stand wohl
früher mal eine
Badstube
. Wann sie
genau gebaut wurde, weiß man nicht.
Man weiß nur, dass es zwischen den
Bränden 1559 und 1613 eine Badstu-
be gab. Dort wurde wahrscheinlich
auch – wie in anderen Badstuben zu
dieser Zeit üblich – gebadet. Die Bad-
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