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Die Frage, die sich nun imZusammen-

hang mit Goldkronach stellt, ist diese:

Wie kam das Gold nach Goldkronach?

Man geht davon aus, dass das Gold

in den über Flüsse vom Festland an-

transportierten Sedimenten der vom

Meerwasser überdeckten nördlichen

Randzone Gondwanas (damali-

ge Lagevon Goldkronach vor ca.

420 – 450 Mill. Jahren) bereits ent-

halten gewesen ist. Als Beweis dafür

dient der Fakt, dass im Gestein bei

Goldkronach das Gold nur als winzi-

ge Körnchen vorkommt.

Über einen langen Zeitraum hat das

ursprünglich sedimentäre Gold wie-

derholt chemische Mobilisation und

Konzentration erlebt. Es stieg ent-

lang tektonisch bedingter Scherklüf-

te mit flüssigem Quarz nach oben,

kühlte ab und erstarrte. Die Bildung

der Klüfte und der berühmten gold-

führenden Quarzgänge in Brandholz

und am Goldberg ist in der Kreidezeit

mit der Bewegung entlang der Bruch-

zone Fränkische Linie und Bernecker

Störung begünstigt worden. Im geo-

logischen Zeitalter Tertiär führte kli-

matisch bedingte Verwitterung dann

dazu, dass das Gold der oberen Zo-

nen „gelöst“ wurde und entlang der

Quarze weiter nach unten wanderte

und sich in der sog. Reicherz-Zone

anreicherte.

Neben dem Gold hat sich das Gold-

kronacher Erzrevier über die Jahr-

hunderte als ein wahres mineralogi-

sches Eldorado entpuppt. Mehr als 80

verschiedene Minerale hat man hier

schon entdeckt – vomAlbit über den

Zirkon bis zum Brandholzit. Dieses

Mineral hat Stefan Meier in Brand-

holz entdeckt, als er 1981 den Erd-

aushub für ein Haus genauer unter

die Lupe nahm.

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