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Geschichte einer Stadt

Keine Mauer, keine Türme, keine Tore,

keine großen Bürgerhäuser. Als Fried-

rich V., Nürnberger Burggraf, das kleine

„dorf kranach“

im Jahr 1365 zur Stadt

erhoben hat, war das damals wohl eine

kleine Sensation – auch wenn hier na-

türlich „Gold“ und damit viel Geld mit im

Spiel waren. Erst mit der Erhebung zur

Stadt ist „kranach“, ab 1398 dann

„goldt-

kranach“

, stetig gewachsen. Im späten

Mittelalter zog es immer mehr Menschen

in die Städte, sie wollten alle unabhängig

und persönlich frei sein. Eine Stadt hat-

te damals immer vier Bürgermeister und

acht Räte – wohl auch die junge Stadt

„Cranach“. Ein Vogt übernahmdas Rich-

teramt, später kamnoch ein Äußerer Rat

mit vier Bürgern dazu.

In Schriftstücken aus dem 17. Jahrhun-

dert wirdGoldkronach dann jedoch plötz-

lich nicht mehr als Stadt, sondern als

„marckt“

bezeichnet. Nun kann man

davon ausgehen, dass Goldkronach wei-

terhin die Rechte eine Stadt besaß und

auch offiziell eine war, denn der Burggraf

hatte ja in seiner Stadterhebungsurkunde

festgehalten, dass Goldkronach

„in aller

Zukunft“

die Rechte einer Stadt haben

sollte. Wahrscheinlich müssen wir uns

das Leben in Goldkronach aber eher so

vorstellen wie das Leben in einem idyl-

lischen, verträumten, landwirtschaftlich

und handwerklich geprägten, man kann

sogar sagen armen Markt, und nicht

wie in einer pulsierenden, wohlhaben-

den Stadt mit reichen Kaufleuten oder

Handwerkern. Und so hat es wohl auch

der Schreiber der Berichte empfunden

und daher die Stadt alsMarkt bezeichnet.

Im Jahr 1818 wurde Goldkronach zu ei-

ner

Stadt III. Klasse

und 1863 haben

die Goldkronacher beschlossen, dass

ihr Städtchen fortan eine

Landgemein-

de

werden soll. Das bedeutete u.a., dass

der Magistrat aufgelöst wurde und der

Bürgermeister ehrenamtlich arbeitete.

Dazu gab es eine

Stadtgemeindever-

sammlung

. Seit 1978 nennt sich Gold-

kronach wieder Stadt, es gibt einen Ers-

ten Bürgermeister, der ebenso wie der

Stadtrat von den Bürgern für sechs Jahre

gewählt wird.

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