Geschichtliches
Die erste Sage, eine friedliche, besagt, dass auf Erlass
Kaiser Heinrichs III. um die Jahrtausendwende die sehr
bewaldete Gegend zwischen Erlangen und Forchheim
besiedelt werden soll. Ein Lehensherr rodete mit seinen
Buben den Wald und die Ansiedlung wurde „Bubenrode“
genannt. Die beiden anderen Versionen sind kriege-
rischer.
Nach der einen soll Kaiser Karl der Große bei einer Reise
auf dem Gut Rathsberg übernachtet haben. Seine Gefolgs-
leute, Reiter und Trotzbuben, mussten mit einem gerin-
geren Ort vorlieb nehmen, dem „Buben-Reit“. Die letzte
Sage berichtet gar von Räubern, die in einer Höhle an der
Nordseite des Burgberges, oder, wie eine andere Version
zu berichten weiß, auf dem Rathsberg gelebt haben.
Sah der Wachposten der Räuberschar nun Kauf- oder
Handelsleute auf der Straße entlang der Regnitz, welche
die Königshöfe miteinander verband, einherziehen, so
rief er seinen im Talgrund lauernden Spießgesellen zu:
„Buben, reitet!“ Aus diesem „Räuberlager“ soll sich dann
im Laufe der Zeit der Ort Bubenreuth entwickelt haben.
Anzunehmen ist, dass ein gewisser Bubo oder Budbert,
Gefolgsmann der Reichsministerialen von Gründlach, auf
deren Geheiß wahrscheinlich in der Zeit nach 1062 und vor
der ersten urkundlichen Nennung 1243 den Ort Buben-
reuth durch Rodung des Mischwaldes gründete. In dieser
Urkunde König Konrads IV. vom 24. November 1243 wird
der Ortsname als „Bubenrode“ zum ersten Mal genannt.
Darin löste der Bamberger Bischof Heinrich I. von Bilvers-
heim das verpfändete Dorf wieder ein. Rund 100 Jahre
Bubenreuth im Wandel der Zeit
Über die Gründung Bubenreuths ist in den Archiven nur wenig zu finden. Drei romantische
Sagen gehen auf die Gründung und die Namensnennung ein – und eine triviale Vermutung.
später, 1348, findet man im Rechtsbuch des Bischofs Fried-
rich I. von Hohenlohe zehn zinspflichtige Güter.
Durch die Angaben im Zins- und Lehensbuch des bamber-
gischen Amtes Büchenbach von 1580 können die damals
elf Güter sämtlich entlang der heutigen Hauptstraße loka-
lisiert werden.
Nordwestlich davon, jenseits des Entlesbachs, lag der
Scherleshof. Ob dieser Name einen Einzelhof oder den
Namen einer Ansiedlung beschreibt, ist nirgends festge-
schrieben. Urkundlich erstmals erscheint der Scherleshof
im Jahr 1390. Damals erhielt der Nürnberger Burggraf
Johann von König Wenzel den Scherleshof als Lehen.
Die Hochgerichtsbarkeit über das Dorf Bubenreuth wurde
im Baiersdorfer Vertrag von 1524 der Markgrafschaft Bay-
reuth zugeschrieben, während dieses weiterhin dem Bam-
berger Domkapitel zins- und lehenbar blieb. Die niedere
Gerichtsbarkeit lag in den Händen des Bischofs. Kirchlich
gehörte Bubenreuth zur Pfarrei Erlangen.
Nach der Reformation blieben die Besitzer der bamber-
gischen Güter katholisch, alle anderen Bauern wurden
evangelisch.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bubenreuth vollständig
niedergebrannt. Im Jahre 1791 wurde Bubenreuth mit dem
Markgrafentum Ansbach-Bayreuth preußisch, 1807 fiel es
im Frieden von Tilsit an Frankreich. Seit 1810 gehört
Bubenreuth zu Bayern.
hrei
Eine der ältesten Zeichnungen vom
Dorf Bubenreuth (um 1845).
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