und Kontrabässe, ferner Wander-, Konzert- und Elektro
gitarren, Mandolinen und Elektrobässe produziert,
daneben aber auch Lauten, Banjos, Ukuleles, Mantolas,
Zithern, Hackbretter und Hawaigitarren. Nicht alle Teile
eines Instrumentes fertigt ein und dieselbe Firma. Viel-
mehr hat jede Instrumentenwerkstatt ihre Bezugsquellen
für Bestand- und Zubehörteile, woraus sich eine zweite
Gruppe der Bubenreuther Musikinstrumenten-Industrie
ergibt. Die zur Anfertigung eines Instruments notwen
digen Teile wie Böden, Decken, Hälse, Griffbretter, Saiten
halter, Stege, Wirbel und Mechaniken werden in den
Instrumentenwerkstätten, durch Heimarbeiter oder von
selbständigen Familien- und Kleinbetrieben hergestellt.
Saiten, Bogen, Bogenfrösche, Stimmpfeifen, Etuis, Taschen,
Tragbänder, Kapodaster, Feinstimmer, Dämpfer sowie
Schulterstützen sind Zubehörteile. Sie werden traditions-
gemäß von selbständigen Spezialbetrieben gefertigt und
meist getrennt vom Instrument verkauft. Die Spezialisie-
rung der Kleinmusikinstrumenten-Herstellung des alten
„Musikwinkels“ bleibt in Bubenreuth bis heute erhalten,
allerdings in einem geringeren Ausmaß.
Qualität trifft Kunst
Instrumente, deren Bau eine Kunst geblieben ist, wie zum
Beispiel teure Meistergeigen oder historische Instrumente,
werden meist auf Bestellung von einem einzelnen Meister
oder einem kleinen Handwerksbetrieb gebaut. Mit seinem
Namen verbürgt sich dieser für die Qualität der Instru-
mente, deren Herstellungsverfahren oft von Generation zu
Generation in der Familie vererbt wurde. Mehrere Buben-
reuther Bogenbaumeister haben sich ausschließlich auf
die Herstellung hochwertiger Bogen für Konzertmeister
und Solisten von Weltrang spezialisiert. Sie fertigen Bogen
genau nach den Angaben ihrer Kunden, wobei das Gewicht
und die Gewichtsverteilung oft bis auf ein Gramm genau
vorgegeben ist.
Eine Zunft, eine Innung
Die in Bubenreuth angesiedelten Instrumentenbauer
integrierten sich auch in die vorhandene Wirtschafts-
ordnung. Es gab eine Trennung von Industrie und Hand-
werk. 1954 gründete man eine eigene, selbständige
„Streich- und Zupfinstrumentenmacherinnung“.
Die Zahl der Innungsmitglieder stieg von 26 Gründungs-
mitgliedern auf über 60. Von Anfang an war es das Be-
streben der Innung, die Ausbildung des Nachwuchses zu
fördern. Eine große Zahl von Gesellen konnte bis zur
Ablegung der Meisterprüfung geführt werden. Heute
bilden sie den Stamm der Innungsmitglieder.
hrei
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