Geschichtliches
Neben dem Bubenreuther Gemeindewappen existiert
inmitten der Geigenbauersiedlung ein Monument, das
mittlerweile zum Wahrzeichen geworden ist – das
Bubenreuther Geigenbauerdenkmal. Der auf drei Füßen
und einer Kugel stehende Geigenbauer ist eine Nachbil-
dung des 1927 in Schönbach enthüllten Geigenmacher-
denkmals. Damals wurde bei der Enthüllung betont,
was heute noch Gültigkeit hat: „Dieses Denkmal soll
nicht einen einzelnen Meister ehren, es soll an all jene
unbekannten Meister erinnern, welche einstmals die
Kunst der Lautenmacherei in alle Lande trugen und im
Zusammenwirken mit den italienischen Meistern die
Geige schufen und ihre Kunst auch nach Schönbach
brachten“.
Geigenbauerdenkmäler sind selten. An der Pfarrkirche
in Absam bei Innsbruck befindet sich eine Gedenk
tafel, dem Andenken des großen Meisters Jakob
Stainer gewidmet. Mittenwald besitzt sein Matthias-
Klotz-Denkmal und Salò am Gardasee eine Marmor
skulptur des Gasparo Bertolotti, genannt Gasparo da
Salò. Cremona beseitigte in wenig pietätvoller Weise
die Wirkungsstätte seines berühmtesten Mitbürgers
und spendete für das an der alten Stelle neu errichtete
Haus eine kleine Tafel mit dem Hinweis auf das Wir-
ken Stradivaris, der diese Stadt erst bekannt gemacht
hat.
Die Nachbildung des Schönbacher Geigenbauerdenk
mals wurde in Bubenreuth am 7. Juli 1969 anlässlich
der 650-Jahr-Feier der Musikstadt Schönbach vom
damaligen Kulturgruppen Vorsitzenden Otto Schuh
unter den Klängen der Geigenbauerkapelle enthüllt.
Mittlerweile wurde es zum Symbol. Die Kulturgruppe
selbst, als Schöpfer des Sinnbildes, verwendete es als
Logo für internationale Musikwettbewerbe, die Spar-
kasse gab bereits zur Enthüllung eine Ortsmedaille in
Edelmetall heraus und die Gemeinde prägte es anläss-
lich der 750-Jahr-Feier erneut in Silber und Gold. Auch
Bubenreuther Künstler nahmen den Geigenbauer als
Motiv, um ihn in Gips nachzubilden oder auf der Lein-
wand festzuhalten. Einmal im Jahr wird das Denkmal
Treffpunkt aller Bubenreuther, am Heiligen Abend ver-
anstaltet die Gemeinde am Eichenplatz eine Weih-
nachtsfeier, und die Zahl derer, die sich noch an das
„Geigenmachermannl“ in Schönbach erinnern können,
wird leider immer weniger.
hrei
Das Geigenbauerdenkmal
14 |