Stadtgeschichte
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1275 Jahre Stadt Bad Windsheim –
Prolog zur Stadtgeschichte aus dem Jahr 2016 – Von Nachtwächter Heinrich Stiegler
Als Nachtwächter tu ich euch kund,
dass fortan von dieser Stund,
zu feiern ist in dieser Stadt,
die ihren 1275. Geburtstag hat.
Als Bonifatius das Bistum Würzburg gründet,
so wie die Chronik es verkündet,
da machte Karlmann der Frankenfürst,
ein Edelmann und frommer Christ,
die Kirch von Windsheim zum Geschenk,
so steht’s auf altem Pergament.
Man schrieb fürwahr,
nach Christi Geburt 741 Jahr.
Windsheim war fortan,
des Bistum Würzburgs Untertan.
Als Windsheim bereits zum Markt erkoren,
da hat’s das Bistum an das Reich verloren,
weil Würzburgs Bischof Schuld auf sich geladen,
fiel Windsheim an des Kaisers Gnaden.
Der Kaiser selbst hat ohne Zagen,
ihr das Stadtrecht angetragen.
Umkränzt von einem Mauerwall,
trutze es der Feinde all.
Durch Handel und der Zünfte Stand,
die Reichsstadt in ihre Blüte fand.
Kaiser und Könige waren oft zu Gast,
es war weniger Gunst doch vielmehr Last.
Die meisten hatten viele Schulden,
die Windsheim beglich mit harten Gulden.
Von den Kaisern oft verpfändet,
im 30-jährigen Krieg arg geschändet,
geplündert waren Hab und Gut,
die Pest sie forderte ihren Tribut.
Und als all das überwunden,
kamen neue Schreckensstunden.
Im Spital ein Brand ausbrach,
die Stadt in Schutt und Asche lag.
Dass unsere teure Vaterstadt,
all das überstanden hat,
das verdanket sie zumeist,
ihrem altehrwürdigem Reichsstadtgeist.
Dem Phönix aus der Asche gleich,
erstand Windsheim neu im heilgen Reich.
Das Rathaus und St. Kilian wieder neu erstand,
und grüßen weithin übers Land.
Es folgten gar unstete Zeiten,
es wechselten oft die Obrigkeiten.
Mal gehörte es zu Preußen,
mal nach Frankreich schon,
kurz zu Österreich,
dann wieder zu Napoleon.
Durch den Frieden von Schönbrunn,
kam Windsheim zusammen
mit Ansbach-Bayreuths Fürstentum,
endgültig bis zur heutgen Zeit,
zu Bayerns Obrigkeit.
Als Bayern die Stadt in ihre Obhut nahm,
das Ende der freien Reichsstadt kam.
Waren die Zeiten dennoch hart,
so solltet ihr nun feiern auf fränkische Art.
Bürger, Mann, Weib und Kind,
Knecht, Magd und Gesind,
Gesellen, Meister und die Zünfte all,
sollen feiern allzumal.
Nach Väter Sitt und altem Brauch,
nach harter Arbeit feiern auch.
Dies gönnet euch früh und spat,
der Herr Bürgermeister und der hohe Rat.