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W I R T S C H A F T

Gewerbepark

Carl Seyffert

Der Gewerbepark Carl Seyffert ist ein Industriestandort mit langer

Tradition. Von

1894

bis

2003

war auf dem Gelände das Textilwerk

C. Seyffert (später Textilwerke Naila GmbH) beheimatet. Als Folge des

Strukturwandels schloss das Werk und eine Gewerbebrache entstand.

Die Stadt Naila hat diese Entwicklung als Chance für die Eröffnung

von neuen Perspektiven an diesem Standort erkannt, der sich über

Jahrzehnte als Industrie- und Gewerbestandort bewährt hat und bis

heute günstige städtebauliche Voraussetzungen bietet.

„In Naila finden unsere

Mitarbeiter alles was sie

brauchen!“

Interview mit Stefan Pfeiffer, Geschäftsführer der

Firma Serag-Wiessner

Herr Pfeiffer, Sie beschäftigen in Naila an die 200

Mitarbeiter, viele Spezialisten in ihren Fachgebieten.

Was lockt die Mitarbeiter in Ihre Firma und in die

Stadt Naila?

Als Hersteller von Medizinprodukten und Arzneimitteln bieten wir an-

spruchsvolle Tätigkeiten für qualifizierte Mitarbeiter. Wir sind regional

das einzige Unternehmen mit diesem Produktsortiment. Insofern fällt

es uns bisher nicht schwer Personal für diese interessanten Aufga-

benbereiche zu gewinnen. Wir bieten eine attraktive Bezahlung, de-

ren Kaufkraft aufgrund der moderaten Lebenshaltungskosten in Naila

deutlich höher ist als in den Ballungsräumen. In Naila finden unsere

Mitarbeiter alles was sie brauchen, bezahlbaren Wohnraum, Einkaufs-

möglichkeiten, Schulen, ärztliche Versorgung und nicht zuletzt viele

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Mit welchen Ihrer Produkte haben wir – vielleicht

ohne es zu wissen – im Alltag zu tun?

Im Alltag haben Sie mit unseren Produkten eher weniger zu tun. Wenn

Sie sich allerdings einem operativen Eingriff unterziehen müssen –

sei es ambulant oder im Krankenhaus – können Sie recht häufig mit

unseren Produkten in Kontakt kommen. Als Patient bemerkt man das

aufgrund der Narkose meistens nicht. Unsere Wundbehandlungs-

lösungen und -gele wendet der ein oder andere Patient aber auch

zuhause selbst an.

In Produktionshallen wird in der Regel viel Energie

verbraucht – wie haben Sie Ihre Energienutzung

optimiert?

Wir haben ein zertifiziertes Umweltmanagement gemäß ISO 14001.

Sämtliche Prozesse werden auf Potentiale zur Energieeinsparung

untersucht. Wichtig sind Mess- und Steuerungsmöglichkeiten durch

unsere Gebäudeleittechnik. Mit einer Gasturbine erzeugen wir Strom

und Heizenergie (Kraft-Wärme-Kopplung) und auf allen unseren

Dächern sind PV-Anlagen installiert. Unser Zentrallager im Nachbarort

Selbitz heizen und kühlen wir durch Erdsonden und Wärmepumpen.

Es gibt dort keine Heizung mit fossilen Energieträgern. Aus Gründen

der Produktqualität, die bei uns immer Vorrang hat, gibt es energie-

intensive Prozesse, für die momentan noch keine sinnvollen Alterna-

tiven vorhanden sind.

Seit 1954 wird am Standort Naila produziert. Der

Beginn einer oberfränkischen Erfolgsgeschichte.

Was sind Ihre Pläne, Ziele oder Visionen für die

Zukunft?

Mit Visionen sind wir etwas vorsichtig. Aufgrund der technischen und

wissenschaftlichen Entwicklung und des Konkurrenzdrucks müssen

wir unser Produktsortiment laufend weiterentwickeln. Die Moderni-

sierung der Fertigungsprozesse erfordert umfangreiche Investitionen

in neue Maschinen und Anlagen. Hier sehen wir noch viele Entwick-

lungsmöglichkeiten (Stichwort: vollautomatische Fabrik). Wir bewe-

gen uns auch in einem sehr stark behördlich regulierten Umfeld. Es

sind permanent neue gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Eines

unserer derzeit wichtigsten Projekte

ist die Umsetzung der EU-Medizin-

produkteverordnung, die in knapp

zwei Jahren in Kraft tritt.