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Seit nun mehr über zehn Jahren leistet der Seniorenrat
in Langenzenn eine erfolgreiche Arbeit. Was sind die
Eckpunkte dabei?
Während manche Seniorenorganisationen über „Nach-
wuchsmangel“ oder fehlende Ehrenamtliche klagen,
konnte der Seniorenrat ein hohes Potential von Freiwilligen
einbinden. Dies liegt auch daran, dass wir offene Mitwir-
kungsmöglichkeiten bieten, die sehr fexibel sind und
meist im Team gestaltet werden; also nie einer alleine
verantwortlich ist. Ohne unsere vielen aktiven Freiwilligen
wäre das breite Engagement in den zahlreichen Neigungs-
gruppen und offenen Angeboten nicht möglich.
Was sind denn die Renner?
Gut gebucht sind sportliche Neigungsgruppen (Wandern,
Radeln, Kegeln, Boccia, etc.) und auch EDV- und Internet-
Kurse. Wichtig sind die regelmäßigen Sprechstunden zur
Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Darüber
hinaus werden vom Seniorenrat immer neue Angebote
geschaffen, wie aktuell das Volksliedersingen oder die
Städtetouren als Tagesausfug mit dem VGN. So sind wir
immer offen für neue Ideen.
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) ist
gleich unser nächstes Stichwort für das Engagement des
Seniorenrates.
In der vom Stadtrat erlassenen Satzung ist uns die Inte-
ressenvertretung der älteren Generation aufgetragen.
Dies endet ja nicht unbedingt an den Grenzen der Stadt
Langenzenn. So haben wir uns in der Vergangenheit auch
schon erfolgreich in die Bundesgesetzgebung eingebracht.
Aktuell versuchen wir den VGN davon zu überzeugen,
dass es auch in Franken ein günstiges Seniorenticket ge-
ben sollte, so wie dies in vielen anderen großen deutschen
Verkehrsverbünden der Fall ist.
Bleiben noch Wünsche offen?
Angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung –
in Langenzenn sind bereits über 5400 Einwohner über
50 Jahre – wünschen wir uns natürlich, dass sich die
demografische Entwicklung stärker in den politischen Ent-
scheidungen auf allen politischen Ebenen widerspiegelt.
In Langenzenn wurde in den letzten zehn Jahren viel in den
Sektor Jugend investiert, was wichtig ist. Nun wäre die älte-
re Generation dran, mit einer besseren sozialen Beratung
vor Ort, mit offenen Treffpunkten und mehr Angeboten
für Alleinstehende oder Kranke. Ich nenne hier speziell
das Thema Demenz oder auch neue Wohnformen für
Senioren. Hier gibt es noch viel Nachholbedarf. So hat
sich der Seniorenrat auch stark gemacht für ein Quartiers
projekt, das speziell die Bedürfnisse der Senioren in den
Blick nimmt.
Die notwendige Nahversorgung, gemeinschaftliches
bürgerschaftliches Engagement und generationenüber
greifende Projekte in unserer Stadt werden auch in den
kommenden Jahren im Focus des Seniorenrates stehen.
Leben, Bildung und Soziales |
Interview