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Natürlich hat die Arbeiterstadt, die sich
einst „industriereichste Kleinstadt Bay-
erns“ nennen durfte, davon profitiert,
Kreisstadt des neugeschaffenen großen
Flächenlandkreises Roth in einer der wich-
tigsten Metropolregionen Deutschlands
geworden zu sein.
Mit dem Landratsamt, der Kreisklinik und
dem Hauptsitz der Sparkasse Mittelfran-
ken-Süd sowie einem großen Schulzent-
rum sind wichtige Zentralitätsfunktionen
in der Kreisstadt Roth gebündelt. Die Ein-
wohnerzahl hat sich seit 1972 von rund
16 000 auf heute fast 25 000 erhöht.
Zwischen 1971 und 1978 kamen mehrere
Ortsteile neu hinzu. Die Altgemeinde Bir-
kach wurde im Zuge der Gemeindegebiets-
reform aufgelöst und zwischen Roth und
Allersberg aufgeteilt, um beide zu direkten
Rothsee-Anliegern zu machen.
Als Gewerbestandort interessant
Schon früh hat man angefangen, Gewerbe-
gebiete außerhalb des Stadtkerns auszu-
weisen. Neben verschiedenen international
tätigen Traditionsbetrieben gelang es auch,
andere große Industrieunternehmen und
Gewerbebetriebe in die Stadt zu holen. Mit
dem Main-Donau-Kanal ist Roth zur Hafen-
stadt, mit dem Rothsee zunehmend auch
zum Fremdenverkehrsort geworden.
In Roth haben kleinstädtische Bodenstän-
digkeit und Weltläufigkeit zusammenge-
funden und bieten Einwohnern und Gewer-
be ein belastbares Fundament und Raum
zur Entfaltung. Das „Stadtleitbild/Zukunft
Roth 2025“ steht für nachhaltige Entwick-
lung in Wirtschaft, Ökologie und Öffentli-
chem Leben.
Schon von der Ferne ist der markante
Turm der Stadtkirche zu sehen. Mitten in
der Stadt steht das Schloss Ratibor – das
unbestrittene Wahrzeichen der Stadt – mit
seinem prachtvollen Prunksaal. Seit der
Stadtgartenschau „Natur in Roth 2003“
verfügt Roth über den schönen Stadtgarten
am Rande des Stadtparks. Das Freizeitbad
im Rothgrund gehört zu den attraktivsten
in Franken. Sehenswert ist auch der Histo-
rische Eisenhammer in Eckersmühlen.
Seit 1992 bietet die Kulturfabrik Raum
für facettenreiche Veranstaltungen. Be-
kannt ist sie vor allem im Zusammenhang
mit der Organisation der internationalen
Bluestage, die alljährlich im Frühjahr Mu-
sikbegeisterte aus ganz Deutschland und
den Nachbarländern anziehen. Die Stadtju-
gendkapelle hat sich in der ersten Dekade
ihres Bestehens einen ausgezeichneten
Ruf erarbeitet.
Einen besonderen Namen hat sich Roth in
den vergangenen Jahren als Sportstadt
gemacht. Beim Triathlon-Festival Anfang
Juli blickt die internationale Sportwelt
Richtung Roth, wenn die Stadt Gastgeber
für den zuschauer- und teilnehmerstärks-
ten Langstreckentriathlon weltweit, dem
„CHALLENGE Roth“, ist, der 2011 zur
weltbesten Triathlonveranstaltung gewählt
wurde.
TIPP:
Das sehenswerte Schmuckstück der Stadt
ist im Schloss Ratibor zu finden: Im Prunk-
saal (großes Bild rechts) zieren opulente
Darstellungen aus der antiken Sagenwelt
Decken und Wände. Der romantische
Schlosshof mit der mächtigen Linde in
seiner Mitte ist im Sommer unter anderem
Schauplatz für die Vorstellungen der
Rother Schlosshofspieler.
Roth