Informationsbroschüre Markt Wendelstein - page 45

Jung und Alt
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Herr Siegl, wie beurteilen Sie die Familien­
freundlichkeit im Markt Wendelstein?
Zwar lebt meine Familie nicht in Wendelstein,
jedoch habe ich durch meine Arbeit mit den
Kindern und Jugendlichen an der Schule einen
guten Einblick. Ich sehe eine Gemeinde vor
mir, die ihren Bewohnern ein sehr angenehmes
Umfeld bietet.
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Das liegt nicht zuletzt an der großen Anzahl von
Schulen in Wendelstein?
Ja, wir haben die Grundschulen Wendelstein,
Röthenbach, Großschwarzenlohe und Klein-
schwarzenlohe. Dazu kommen die Mittel­
schule, die Waldorfschule und ab 2012 auch
noch das Gymnasium. Mit der Volkshochschule
ist das schon ein beachtliches Angebot. Die
Gemeinde hat sich schon immer sehr stark für
die Schulen engagiert.
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Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion über
den Sinn von Hauptschulen?
Ich unterrichte seit 1973 an Hauptschulen und
habe in dieser Zeit sehr viel erlebt. Die Haupt-
schulen haben heute ein Image-Problem.
Natürlich haben wir Schüler, die aufgrund ihrer
Fähigkeiten ins Hintertreffen geraten. Ich bin
aber überzeugt davon, dass Hauptschüler ihren
Weg genauso erfolgreich gehen können wie
Schüler anderer weiterführender Schulen. Ich
habe in der Vergangenheit sehr oft erlebt,
dass ehemalige Schüler mit Fleiß und Disziplin
beachtliche Karrieren eingeschlagen haben.
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Sie arbeiten in Wendelstein auch eng mit
dem Handwerk und dem Gewerbe zusammen.
Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Wir versuchen, die Schüler optimal auf das
spätere Berufsleben vorzubereiten. Für die 7.
Klassen bieten wir zusammen mit der Firma
Aichinger sogenannte „Donnerstags-Praktika“
an. Die Schüler erhalten einen Einblick in die
verschiedenen Berufe und werden in
gewerblichem Englisch unterrichtet. In der
8. Klasse bieten wir Praktika im Wohn- und
Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt Wendelstein
an. Neben den Praktika haben wir das Projekt
„Fachleute an der Schule“ mit verschiedenen
Handwerksmeistern, die im Unterricht mit
den Schülern arbeiten. Wichtig ist die Vorbe-
reitung auf den Einstieg in die Arbeitswelt. Wir
trainieren mit den Schülern der 8. und 9. Klassen
die Stationen einer Bewerbung: vom Anschrei-
ben bis zum Auftreten im Bewerbungsge-
spräch. Der Erfolg kann sich sehen lassen – wir
haben sehr wenige Absolventen, die nach der
Schule nicht direkt einen Ausbildungsplatz
bekommen. Der Großteil unserer Schüler ent-
scheidet sich nach dem Abschluss für eine
Ausbildung bei einer Wendelsteiner Firma.
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Wie wird sich die Wendelsteiner Mittelschule
zukünftig entwickeln?
Im Frühjahr 2011 wird das Schulhaus durch
einen Anbau vergrößert. In diesem Anbau
werden eine Mensa, eine Schulbibliothek, ein
Zeichensaal sowie Aufenthaltsräume für die
Schüler entstehen. Dank der großzügigen
Unterstützung der Marktgemeinde und der
Wirtschaft, zum Beispiel der Firma Aichinger,
verfügen wir über modernste Technik in fast
allen Arbeitsräumen. Wir sind nahezu perfekt
ausgestattet.
Der Erfolg kann sich sehen lassen
Interview mit Manfred Siegl, 60 Jahre, Rektor der Mittelschule Wendelstein
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