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Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg und den an-
schließenden Wirtschaftskrisen brach die ein-
seitig auf die Leonische Industrie ausgerichte-
te heimische Wirtschaft völlig zusammen. Die
in der Folge breiter angelegte Neuausrichtung
und nicht zu vergessen der Zuzug von
unter-
nehmerisch aktiven Heimatvertriebenen
und
Flüchtlingen
nach 1945 waren wichtige
Faktoren auf dem Weg Weißenburgs zu einem
wirtschaftlichen
Mittelzentrum
im südlichen
Mittelfranken. Einige der hier ansässigen Fir-
men agieren heute weltweit. In den letzten
Jahren hat gerade die Kunststoffverarbeitung
in Weißenburg enorm an Bedeutung gewon-
nen.
Mit der Gemeindegebietsreform von 1972 ist
aus der ehemals Kreisfreien Stadt eine
„Große
Kreisstadt“
geworden. Die damit verbundene
gestiegene Bedeutung als Behördenstandort
lässt sich v. a. im Sitz des Landkreises Weißen-
burg-Gunzenhausen festmachen. Damit hat
die Große Kreisstadt Weißenburg heute, 200
Jahre nach dem bayerischen Neubeginn, den
Stellenwert in der Region erreicht, den sie sich
damals erhofft hatte. Im Zuge der Gebietsre-
form kamen neun ehemals politisch selbstän-
dige Gemeinden mit zusammen etwa 4000
Einwohnern zu Weißenburg: Dettenheim,
Emetzheim, Haardt, Holzingen, Kattenhoch-
statt, Oberhochstatt mit Kehl, Niederhofen
und Wülzburg, Rothenstein, Suffersheim mit
Heuberg, Weimersheim mit Hattenhof und
Schmalwiesen) und ein Gemeindeteil von Ha-
genbuch.
Konfessionell ist die Stadt mit ihren Ortstei-
len noch immer überwiegend evangelisch mit
über 50 Prozent der Einwohner, der Anteil der
Katholiken liegt bei rund 30 Prozent.
Es ist wohl die Kombination zwischen his-
torischem und modernen Weißenburg, die
Weißenburg für Bewohner wie Besucher glei-
chermaßen lebens- und besuchenswert
macht. In kultureller Hinsicht ist Wei-
ßenburg sowohl als Bindeglied zwischen
Naturpark Altmühltal und Neuem Fränki-
schen Seenland wie auch als bayerischer
Schwerpunkt hinter den zum Weltkultur-
erbe aufgewerteten Zeugnissen der rö-
mischen Grenzbefestigung (Limes) ein-
deutiger Mittelpunkt der Region.
(Auszüge aus einem stadtgeschichtlichen
Überblick von Reiner Kammerl)




