19
Geschichte
zur Reichsstadt wie auch das Verschmelzen der
Siedlungskerne und die Stadtanlage mit den
beiden Marktplätzen geschahen in dieser Zeit.
Die Erhebung zur
Stadt
dürfte um
1240
erfolgt
sein. 1241 werden erstmals Bürger erwähnt und
ein erstes Stadtwappen ist belegt. Im weiteren
Verlauf des 13. Jahrhunderts emanzipierte sich
die Bürgerschaft trotz mehrfacher Verpfändung
und Zerstörung zunehmend vom königlichen
Verwalter. Verfassungsmäßiger Abschluss ist die
Ratsverfassung
von
1377,
mit der das Patriziat
aus der Stadt verdrängt wurde und die Bürger
das Regiment übernahmen.
Ihre Blüte erlebte die
Freie Reichsstadt
im
14./15. Jahrhundert. Die repräsentativen kirchli-
chen und öffentlichen Bauten und die grundle-
gende Stadtplanung zeugen bis heute von dieser
großen Zeit. Besonders augenfällig sind hierbei
der Neubau der
St. Andreas-Kirche
(1327 ge-
weiht) und des
Karmeliterklosters
samt Kirche
(um 1350), die großangelegte
Stadterweiterung
nach Süden (ab 1376), der Neubau von Spital und
Spitalkirche (Mitte bis Ende des 15. Jahrhunderts)
und
das Alte Rathau
s (1470-1480).
Nach dem Höhenflug folgte der tiefe Sturz. Ende
des 15. Jahrhunderts war Weißenburg zahlungs-
unfähig geworden. Der Kaiser als Stadtherr ließ
den gesamten
Rat ins Gefängnis
werfen und
setzte ein neues Gremium ein. Zum Symbol für
den Neuanfang wurde das
1481
von Kaiser Fried-
rich II. verliehene und bis heute gültige
Stadt-
wappen
. Der darin enthaltene Reichsadler sollte
die Zugehörigkeit zum Reich bestätigen. Unter
großen Anstrengungen konnte der Schuldenberg
in den nächsten Jahrzehnten abgetragen werden.




