Also wurden die Briefe
auf Kosten der Stadt
verschickt.
Nach rund fünfmonatiger
Beschäftigung mit bürokra-
tischen Notwendigkeiten und meh-
reren unerfreulichen Umzügen des Seniorenratsbüros
konnten wir 2005 endlich ein gut erreichbares Büro im
Erdgeschoss des Rathauses beziehen. Die Besucherzahl
nahm sprunghaft zu, so dass der Seniorenrat täglich
gefordert war. Die gute Lage war ein Segen für unsere
Arbeit, zumal die Bürogemeinschaft mit der Senioren
beauftragten manche Wege enorm vereinfachten. Leider
wurden diese Bürogemeinschaft und die gute Lage in jün-
gerer Zeit zunichte gemacht.
Im Laufe der ersten Jahre konnten die Verantwortlichen
der Stadt überzeugt werden, dass eine Mitgliedschaft in
der LandesSeniorenVertretungBayern von Vorteil sei. Das
hatte zur Folge, dass wir auch dort auf verschiedenen
Ebenen Funktionen übernahmen.
Obgleich in der Geschäftsordnung damals noch nicht
vorgesehen, wurden Arbeitsausschüsse gebildet. Der
seinerzeit und heute wohl wichtigste ist ohne Zweifel der
Ausschuss für Wohnen im Alter, Soziales, Beratungen.
Er machte es sich zur Aufgabe, in den Senioreneinrich-
Reihe älterer Stadträte, die können doch die Belange der
Senioren ausreichend vertreten!“
Da waren wir platt. Diese Reaktion machte uns jedoch
klar, dass etwas geschehen musste. Es folgten unzählige
Einzelgespräche mit Entscheidungsträgern und Interessier-
ten. Drei Jahre nach der ersten entsprechenden Zusam-
menkunft von Gründungsmitgliedern war es tatsächlich
soweit: Am 13. Dezember 1995 wurde ein
Seniorenbeirat
gegründet!
Wer nun glaubte, es sei alles gelaufen, der irrte sich. Die
Arbeit ging erst richtig los. Es musste eine Geschäftsord-
nung erstellt werden, die dem Stadtrat gefallen sollte.
Arbeitsgrundlagen und Aufgaben für das damals fünfzehn-
köpfige Gremium wurden festgeschrieben. Die Zusammen-
arbeit mit den städtischen Behörden wurde geregelt. Von
allen Startschwierigkeiten, die wir hatten, möchte ich eine
Hürde wegen ihrer Absurdität besonders erwähnen.
Zur ersten Vollversammlung nach der Wahl im Dezember
1995 galt es, die Einladungen an die Delegierten zu ver-
senden. Auf Nachfrage bei der Stadt wegen der Über-
nahme der Portokosten wurde mir allen Ernstes anheim
gestellt, die mehr als hundert Briefe doch durch den
Seniorenrat austragen zu lassen! Diese „Lösung“ war
schließlich Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg doch
nicht so ganz recht!
Fröhlich durch
die Fußgängerzone:
der Fürther Senioren-
rat 2008 bis 2010
23




