

Elisabeth Engelhardt
1925 wurde in Leerstetten Elisabeth Engelhardt als fünftes Kind eines Kleinbauern
geboren. In dieser Zeit wurden Bauerntöchter Dienstmägde, bestenfalls selbst
Bäuerin. Elisabeth Engelhardt wurde Schriftstellerin, Dichterin und Malerin.
Als die Leerstettenerin 1964 ihren ersten Roman „Feuer heilt“ veröffentlichte, in
dem sie die Rolle einer Außenseiterin thematisierte, erregte sie im gesamten
deutschsprachigen Raum großes Aufsehen. Für ihr Erstlingswerk wurde sie 1967
mit dem Förderpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. 1974 erschien ihr zweiter
Roman „Ein deutsches Dorf in Bayern“. Im Mittelpunkt stehen ihre Heimat und die
Umbrüche, denen diese unterworfen war. 1978 starb Engelhardt in Leerstetten
an den Folgen eines Gehirntumors. Vielleicht wäre die Autorin in Vergessenheit geraten – ihre Schriften
waren zu Lebzeiten einem nur kleinen Publikum bekannt – wenn sich nicht einige Menschen für den
Erhalt ihres Werkes eingesetzt hätten. Bereits 1979 widmete der Markt Schwanstetten seiner Schrift
stellerin eine Gemeindestraße, 1994 erschien die erste Biografie „Auf den Spuren Elisabeth Engelhardts“,
geschrieben von Ingeborg Höverkamp. Seit 1997 wird Engelhardt zu Ehren alle drei Jahre der Elisabeth-
Engelhardt-Preis durch den Landkreis Roth verliehen.
Persönlichkeiten
Der Markt Schwanstetten kann sich zu Recht als Heimat zweier bedeutender
Persönlichkeiten bezeichnen, deren Vermächtnis auch heute noch wirkt.
Museumsverein
Schwanstetten
Mit der Geschichte Schwanstettens und seiner Ortsteile
befasst sich seit 2007 mit viel Engagement der Muse-
umsverein Schwanstetten. Ereignisse, Entwicklungen,
Gebäude und Persönlichkeiten leben durch den Verein
und seine Arbeit auf und bleiben der Nachwelt ein-
drucksvoll erhalten. Der Verein sammelt nicht nur die
Daten und Fakten der Vergangenheit, er belebt diese
auch auf unwiderstehliche Art und Weise.
Museumsverein Schwanstetten
Vorsitzende: Brigitte Geiß
Sonnenstraße 36, 90596 Schwanstetten
Telefon 09170 7343
Internet
www.museum-schwanstetten.dePfarrer Georg Rusam
Johann Georg Rusam wurde 1905 als viertes Kind des Dekans Georg Rusam und
seiner Frau Laura im unterfränkischen Rothausen geboren. Nach dem Studium
der Theologie an der Universität Erlangen war Rusam zuerst als Stadtvikar in
St. Matthäus, Nürnberg und dann als Pfarrer in Kleinweisach, Steigerwald tätig.
Am 1. September 1939 – mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – trat er seine
Pfarrstelle in Schwand an. Die Kriegs- und Nachkriegsjahre bürdeten dem jun-
gen Pfarrer, Ehemann und dreifachen Vater vieles auf. Über viele Jahre musste
er vor den Nazis ständig auf der Hut sein, denen er ein Dorn im Auge war. Auch
musste er mit großen Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung des Pfarrge-
meindelebens fertigwerden. Einen Teil seiner Erinnerungen hinterließ Rusam, der 1988 in Nürnberg
verstarb, in seiner Kriegschronik – einem Tagebuch vom 1. Januar bis zum 13. Mai 1945. 1949, 10 Jahre
nachdem Rusam nach Schwand gekommen war, wurde er in die Pfarrei St. Jobst, Nürnberg berufen.
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