Energieratgeber Landkreis Hof - page 15

13
Energieverbrauch in eigenen Liegenschaften
in den Griff bekommen
Die Energieagentur Oberfranken (bzw. seit 2011 auch Ener-
gieagentur Nordbayern) unterstützt zahlreiche Kommunen
seit mehr als zehn Jahren beim Energiesparen in eigenen
Gebäuden. Die Erfolge können sich sehen lassen: So wurden
zum Beispiel die Grund- und Hauptschulen in der Stadt Hof
betreut und Einsparungen beimWärmeverbrauch von durch-
schnittlich 7 Prozent erreicht. Dadurch sparte die Stadt in den
Jahren 2007-2010 rund 330.000 Kubikmeter Erdgas. Auch
in der Stadt Kulmbach sprechen die Einsparerfolge für sich.
Dort konnte sich die Kommune im Frühjahr 2012 schon über
mehr als 1 Million Kubikmeter Erdgas freuen, die ihr nicht in
Rechnung gestellt wurden. Das entspricht einer finanziellen
Entlastung von rund einer halben Million Euro und einer CO2-
Einsparung von rund 2.800 Tonnen. Und es werden jährlich
mehr.
Ziel des Kommunalen Energiemanagements (KEM) ist dabei
nicht nur die bloße Überwachung der Zähler. Es geht viel-
mehr darum, den Verbrauch zunächst durch Optimierung der
vorhandenen Regelungstechnik und durch andere möglichst
kostengünstige Maßnahmen zu reduzieren. Allein dadurch
werden oft schon deutliche Einsparungen erzielt. In einem
zweiten Schritt wird die Kommune bei anstehenden inves-
tiven Maßnahmen neutral und kompetent beraten. Dabei
kann es um den Ersatz einzelner technischer Komponenten,
um den Austausch ganzer Heizungsanlagen bis hin zu einer
energetischen Komplettsanierung gehen.
Durch beständige Optimierung, clevere Sanierungsmaßnah-
men und verändertes Nutzerverhalten können bemerkens-
werte Ergebnisse erzielt werden. So konnte zum Beispiel in
der Theodor-Heublein-Schule in Melkendorf bei Kulmbach
der Verbrauch mehr als halbiert werden (siehe Abbildung).
Oft wird zum Beispiel das Einsparpotenzial in sanierten Lie-
genschaften unterschätzt. Viele Kommunen gehen davon
aus, dass sich Einsparerfolge nach der Sanierung quasi „au-
tomatisch“ einstellen und verschenken so wertvolle Prozent-
punkte. „Ein funktionsfähiges Gebäude ist noch lange kein
betriebsoptimiertes“, so Energieagentur-Geschäftsführer
Wolfgang Böhm. Gerade in Verbindung mit neuer Heizungs-
und Regelungstechnik könne das Energiemanagement seine
Stärken ausspielen und so zum Beispiel auch in einer sanier-
ten Schule den Verbrauch weiter senken.
Kommunen, die ein Energiemanagement in ihren eigenen
Liegenschaften einführen möchten, erhalten übrigens Unter-
stützung durch den Freistaat: Das Bayerische Umweltministe-
rium fördert die Einrichtung eines Kommunalen Energiema-
nagements in den ersten drei Jahren mit 40 Prozent.
Kommunales Energiemanagement
Energetische Optimierung im Kesselhaus
Uwe Täuber: Ihr Experte für das kommunale Energie-
management
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
Heizenergieverbrauch SchuleMelkendorf (MWh)
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...60
Powered by FlippingBook