Der künstlerischer Weg von
Hans Ernst
begann
im Frankenwald. In Lippertsgrün wurde er 1918
geboren. Sein künstlerisch begabter Großvater,
so erzählt er, habe die „die Quelle freigelegt“.
Als Maler, Lehrer, Chorleiter, Liedersammler und
Komponist gilt der Bindlacher Kulturpreisträger
selbst längst als „Gesamtkunstwerk“. Der Kun-
sterzieher an der Fachoberschule Bayreuth fer-
tigte Plakate und Kunstblätter. Und er hat eine
eigene künstlerische Technik erfunden.
Aus dem Kunstsiebdruck entwickelte
er die Serichrom-Unikate-Technik. 1990
präsentierte erstmals Bilder in dieser
Technik. Bei seinen Landschaftsbildern
geht es dem Künstler nicht nur um ein
Abbild der Landschaft, sondern darum
„der Landschaft habhaft zu werden”. In
der Gemeinde Bindlach und der Re-
gion findet er seine Motive. In seinem
Werken bildet er die vielschichtigen
Farbabstufungen ab, wie sie gerade
beim Fichtelgebirge mit seinen Vor-, Mit-
tel- und Hauptbergen exemplarisch zu
sehen sind. Der Landschaft habhaft zu
werden, das gelingt Hans Ernst auch mit
flimmernder Hitze über Getreidefeldern oder klir-
render Kälte über dem Fluss. „Natur ist Urmusik.
Immer spielt machtvoll die große Orgel”, sagt
Hans Ernst. Das ist der andere Teil seiner Kün-
stlerseele. Er war 50 Jahre Chorleiter, Sammler
von alten, mündlich überlieferten Volksliedern
und Komponist von mehrstimmigen Chorsätzen,
die heute immer wieder gerne von fränkischen
Chören gesungen werden.
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Bindlacher Künstler
Ein Meister der Grob- und Feinmotorik. Die
grobe Motorsäge ist genauso sein Werkzeug
wie das feine Schnitzmesser. In der Bindlacher
Holzbildhauerei von
Julian Bittermann
entste-
hen große und kleine Kunstwerke. Das Hand-
werk war ihm quais in die Wiege gelegt. Schon
sein Vater Robert war Holzbildhauer. Mit Vor-
liebe setzt Julian bittermann, der seit 1993 mit
seiner Holzbildhauerei selbstständig ist, Formen
aus der Natur um. Gerne schnitzt er Tierfiguren
aus Lindenholz. Skulpturen, Reliefs, Ornamente
und vor allem Krippenfiguren gestaltet er nach
seinen eigenen Entwürfen. Ein weiterer Schwer-
punkt sind die Sanierung von Schnitzereien an
Altären und von Kanzelfiguren sowie geschnitz-
te Ornamente, mit denen Kirchenorgeln verziert
werden. Wenn Julian Bittermann zur Motorsäge
greift, dann fliegen die Späne und dicke Baum-
stämme verwandeln sich in lebensgroße Figuren
– zum Beispiel in den Bindlacher Bären.
Hans Ernst mit seinen Bildern