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Die Ortsteile
Holzingen
In den vergangenen Jahren haben die Holzinger (ca. 430
Einwohner) viel in die Neugestaltung ihres Ortes inves-
tiert. Besonders eindrucksvoll ist die Verschönerung
beim Dorfanger gelungen, der zusammen mit den umlie-
genden Bauernhäusern (meist aus dem 19. Jahrhundert)
unter Denkmalschutz steht. Das herausragende Gebäu-
de in Holzingen ist die Chorturmkirche St. Margaretha
(erstmals erwähnt 1363), deren Turmuntergeschoss wohl
aus romanischer Zeit stammt. Seit Anfang des 12. Jahr-
hunderts ist das Geschlecht derer von Holzingen nach-
weisbar, die im Jahr 1345 eine Burg an den Bischof von
Eichstätt verkauft haben – von der Burg ist heute nichts
mehr zu erkennen. Später dann gehörte Holzingen zum
Kloster Wülzburg und danach den Markgrafen von Bran-
denburg-Ansbach. Kultureller Treffpunkt in Holzingen ist
heute das 1995 zum Gemeindehaus umgebaute ehemali-
ge städtische Schulhaus.
Kattenhochstatt
Der Mittelpunkt des idyllischen 150-Einwohner-Dorfes
mit seinen beeindruckenden bäuerlichen Anwesen ist
die Evang.-Luth. Kirche St. Magnus mit ihrem mittelal-
terlichen Turm (erstmals erwähnt 1183). Wahrscheinlich
haben sich in Kattenhochstatt schon zu Beginn des 4.
Jahrhunderts Germanen angesiedelt. Erstmals schriftlich
benannt wird der Ort 1214 als „Katzenhohstat“. Über die
Deutung des Ortsnamen sind sich die Forscher uneins.
Kattenhochstatt könnte entweder vom germanischen
Volksstamm der Katten stammen oder sich auf einen
wülzburgischen Meierhof (Katzenhof) beziehen. Der
Name könnte sich aber auch vom mittelhochdeutschen
Wort „kat“ oder „kot“ (= feucht, sumpfig) herleiten.
Oberhochstatt
(mit Niederhofen und Kehl)
Oberhochstatt besteht eigentlich aus zwei Dörfern, dem
„Oberen Dorf“ auf der Jurafläche mit vielen alten Jurahäu-
sern, und dem „Unteren Dorf“ im Tal, wo um die spätmit-
telalterliche Kirche St. Martin die Häuser gebaut worden
sind. Die ehemals selbständige Gemeinde Oberhochstatt
(erstmals 899 als „Hohenstat“ = hochgelegene Wohnstät-
te bezeichnet) wurde 1978 zusammen mit den Gemein-
deteilen Kehl und Niederhofen zur Stadt Weißenburg
eingemeindet. Die Geschichte
Kehls
(erstmals schriftlich
1250 aufgeführt) am steilen Nordhang des Wülzburger
Berges ist eng mit dem Kloster und der späteren Fes-
tung verbunden. Der Ort wurde im Dreißigjährigen Krieg
komplett zerstört und erst ab 1665 wieder aufgebaut. Wie
Kehl gehörte auch
Niederhofen
(1250 zum ersten
Mal
erwähnt) im Rohrbachtal an der früheren Nibelungenstra-
ße einst zum Kloster Wülzburg. Pikant: Zwischen den Nie-
derhofenern und den Weißenburgern kam es wiederholt
zu heftigem Streit, weil die Niederhofener so viel Wasser
aus dem Rohrbach geschöpft hatten, dass für die Weißen-
burger kaum noch etwas übrig blieb. Heute leben in Ober-
hochstatt, Kehl und Niederhofen rund 1020 Menschen.