Könnten die Steine des
Neuenbürger Schlosses
Geschich-
ten erzählen, sie hätten wohl viel zu berichten. Denn das
Gebäude, das sich seit 1872 im Besitz der Familie von
Gagern befindet, wurde im Kern wohl im 15. Jahrhundert
errichtet. Aber schon 1165 wird es in einer Urkunde als
Schloss „Nuvenburg“ urkundlich erwähnt. Da die Familie
von Gagern das Schloss für nachfolgende Generationen
weiter erhalten will, wird es zurzeit renoviert und saniert.
(Mitarbeit: Heimatpfleger Dr. Manfred Welker)
Das denkmalgeschützte Gebäude in der
Kairlindacher
Straße 23
in Kairlindach ist heute ein Wohnhaus. In diesem
Gebäude befand sich in den Jahren 1766 bis 1880 die
Juden-
schule
. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) hatten
sich in Weisendorf und den umliegenden Orten wohl die
ersten Juden angesiedelt, 1783 haben hier wohl acht Familien
gewohnt, Anfang des 19. Jahrhunderts waren es 21 Familien.
Nachdem jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit einem
Gesetz festgelegt wurde, dass nur noch 20 jüdische Familien
hier leben durften, wanderten die Juden nach und nach ab.
Viele zog es vermutlich gleich nach Amerika, so dass es zum
Beginn des 20. Jahrhunderts nur noch ein paar wenige
jüdische Mitbürger gegeben hat. Man weiß, dass die israeli-
tische Kultusgemeinde 1832 am Ende des Dorfes einen Platz
erworben hatte, auf dem man bis 1870 eine „Wohnung mit
einer Badeanstalt für israelitische Frauen“ errichtet hat.
Nachdem das Haus 1901 verkauft worden war, wurde es
von seinem neuen Besitzer 1904 abgerissen.
Mehr über das Leben der Juden in Weisendorf erfahren
Sie in der Arbeit von Walter Siegismund „Das Landjuden-
tum im Seebachgrund, erschienen in: Erlanger Bausteine
zur Fränkischen Heimatforschung Bd. 36/1988))
Die Natur genießen
Wasser, Wald, Wiesen, Vögel und natürlich Karpfen – Wei-
sendorf liegt inmitten des unverwechselbaren, reizvollen
Seebachgrund, im Land der Teiche und der Karpfenzucht.
Diese ursprüngliche Region lädt zum Erholen und Ent-
spannen ebenso ein wie zu abwechslungsreichen Wande-
rungen und sportlichen Radtouren für alle Fitnessklassen.
Das Aushängeschild der Ferienregion Karpfenland Aisch-
grund – zu der auch Weisendorf gehört – ist, wie der Name
vermuten lässt, der Karpfen. Genauer gesagt, der „Aisch-
gründer Spiegelkarpfen“, der im Volksmund auch einfach
nur „Aischgründer“ genannt wird. Schon seit dem Mittel-
alter ist er in dem Gebiet von Höchstadt a. d. Aisch bis Neu-
stadt a. d. Aisch entlang der Aisch heimisch. Damals haben
die Mönche den asiatischen Karpfen für die Fastenzeit
gezüchtet. Noch heute spielt die Teichwirtschaft eine große
wirtschaftliche Rolle in der Region, es gibt vermutlich mehr
als 7000 Teiche – einige davon sind schon mehrere hundert
Jahre alt –, die der Landschaft ihren unverwechselbaren
Charme verleihen. Dazu kommen noch etwa 100 Krenbau-
ern, kostbare Pflanzen und Tiere, schmucke Städte, Schlös-
ser und viele Sehenswürdigkeiten mehr, die die Region zu
einem noch geheimen Juwel in der überregionalen Touris-
mus-Landschaft machen. Um die Vermarktung des Karp-
fens zu fördern und um noch mehr Touristen in die Gegend
zu locken, hat sich 1999 der Verein Ferienregion Karpfen-
land Aischgrund gegründet, zu dem auch der Markt Weisen-
dorf gehört.
Raus in die Natur: In und um Weisendorf kann man
herrliche Landschaften entdecken und genießen wie
hier in Reinersdorf.
Die Judenschule in
Kairlindach
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