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Sehenswürdigkeiten

Wenn man durch Weisendorf fährt, fallen einem die

baulichen Sehenswürdigkeiten nicht gleich auf. Wer sich

jedoch Zeit nimmt und ein zweites Mal genauer hin-

schaut, entdeckt einige besondere Gebäude mit viel

Geschichte.

Da gibt es z. B. das ehemalige

Wasserschloss in Weisen-

dorf.

Wie es heute dort steht, wurde es in den Jahren 1689

bis 1692 im barocken Stil erbaut. Vorbilder für das Weisen-

dorfer Schloss waren Schloss Seehof bei Memmelsdorf

und Schloss Johannisburg bei Aschaffenburg.

An gleicher Stelle hat wohl davor schon einige Zeit früher

einmal ein anderes Schloss gestanden. Dieses Schloss

hat ein gewisser Wolf Dietrich Truchsess von Wetzhausen

mitten im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) als Liebes-

nest für sich und seine italienische Geliebte erworben. Es

wurde jedoch zerstört. Heute befindet sich das (neue)

Schloss im Besitz des karmelitischen Säkularinstituts

Notre Dame de Vie. Dort leben die Schwestern des Ordens.

Wer möchte, kann dort an Tagungen teilnehmen.

Zu dem Schloss gehörten in seiner Blütezeit noch ein

Öko-

nomiegebäude

, ein langgestreckter Walmdachbau mit

Fachwerkobergeschoss, ein Verwalter- und ein Gärtner-

haus. Das im Barockstil gebaute Gärtnerhaus (18. Jahr-

hundert) ist jetzt im Privatbesitz, kann jedoch von außen

bestaunt werden.

Auch die beiden Pfarrkirchen in Weisendorf sollte man

sich unbedingt anschauen: die Evangelische-Lutherische

Pfarrkirche und die Katholische Pfarrkirche St. Josef.

Die

Evangelisch-Lutherische Kirche

(Hauptstraße) ist eine

Chorturmkirche aus dem 15. Jahrhundert, das Langhaus

wurde im 18. Jahrhundert umgebaut. Eine Besonderheit

in der Kirche sind zwei Grablegen von Männern der Fami-

lie von Seckendorff. Im Jahr 1580 hat Pfarrer Laurentius

Taubenecker angefangen, ein Kirchenbuch anzulegen.

Seitdem sind fast alle kirchlichen Ereignisse wie Taufen,

Hochzeiten und Beerdigungen festgehalten worden. Bis in

die heutige Zeit hinein hat sich der Brauch des üblichen

Abendgebet-Läutens erhalten. Diese Tradition stammt aus

dem 15. Jahrhundert: Im Jahr 1471 bekam der Turm eine

neue Glocke mit der Inschrift „ave Maria gratia plena

dominus te cum benedicta tu in mulieribus“. Die Glocke

sollte die Gläubigen anhalten, für den Erhalt des Friedens

zu beten.

Die

Katholische Kirche St. Josef

(Kirchenstraße) wurde

im 19. Jahrhundert im neuromanischen Stil gebaut

(Einweihung 1885). Sie wurde erst vor ein paar Jahren

erneut saniert.

Weitere sehenswerte Kirchen

stehen in

Rezelsdorf

,

Kairlin­

dach

und

Reuth

. Der Kern des Westturms der

Evangelisch-

Lutherische Kirche St. Katharina in Rezelsdorf

stammt wohl

aus dem 14. Jahrhundert. Das Gotteshaus diente im 15. Jahr-

hundert als Schlosskapelle eines Schlosses der Nürnberger

Patrizierfamilie Rieter. Die Familie Rieter hat auch den Altar

der Kirche mit bemalten Außenflügeln gestiftet. Das Schloss

gibt es heute nicht mehr. Die Kirche wurde im 18. Jahrhun-

dert im Barockstil umgestaltet.

Die

Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Kilian in

Kairlindach

– sehr idyllisch an einem großen Weiher gelegen

– wurde zum ersten Mal im Jahr 1379 erwähnt. Danach ist

sie mehrere Male umgestaltet worden, im Jahr 1913 wurde

das Langhaus gebaut. Ein schlichtes, aber doch kleines

Juwel in der Kirche ist der Altar, eine Kopie der Nürnberger

Malerin Auguste Haemmel des Gemäldes „Heilige Nacht“

des italienischen Renaissancemalers Antonio Allegri da

Corregio ziert diesen Altar.

Die Geschichte der

Kapelle von Reuth

beginnt erst im Jahr

1999. Da es im Ort keine Möglichkeit gab, in dem sich die

Reuther treffen konnten, haben sie in Eigenregie und in

einer großartigen Gemeinschaftsleistung eine kleine, feine

Kapelle mit einem Versammlungsraum im Untergeschoss

errichtet.

Moderne Sehenswürdigkeit: Die Kapelle in

Reuth haben die Reuther in Eigenregie und mit

viel Eigenengagement gebaut.

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