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INTERVIEW

mit Jürgen Rißler

Herr Rißler, woher bekommen Sie die Ideen für Ihre fantasie-

vollen Kreationen?

Ich versuche immer, Technik und Materialien wie Holz, Stein

oder Metall mit Pflanzen auf originelle Art zu verbinden.

Dabei stehen die Pflanzen für mich tatsächlich eher im

Hintergrund, man könnte auch sagen, ich mache „Installa-

tionen mit Pflanzen“. Meine Ideen für die nächste Jahreszeit

kommen mir meistens spontan während der Arbeit.

Wie gehen Sie bei Entwicklung und Umsetzung eines neuen

Stadtdeko-Projektes vor?

Alle Dekorationen im Stadtgebiet sollen möglichst jeweils

ein Thema aufgreifen, das aber auch variiert werden kann.

Das Grobkonzept stelle ich unserem Bauhofleiter Herrn

Haumer und unserem Technischen Leiter Herrn Daum meist

ein halbes Jahr vorher vor, ein bis zwei Monate vorher

besorgen wir dann die Materialien und planen den Aufwand

an Maschinen und Arbeitskräften. Größtenteils werden die

Materialien jeweils aufgehoben und dann umgebaut wieder-

verwertet und mit Neuem ergänzt. Wir kaufen zu 80 bis 90

Prozent Restposten ein. Bei der Umsetzung verfeinert sich

so ein Konzept dann zusammen mit den Kollegen oft noch,

einer meiner Mitarbeiter ist hierbei mein Sohn Alexander.

Besonders mein Kollege Ahmet Yildirim kann meine Ideen

1:1 umsetzen. Er schnitzt auch schon mal mit der Motorsäge

überdimensionale Tulpen aus einer Styropor-Dämmplatte!

Was war Ihr schönstes oder originellstes Projekt?

Das waren vor ein paar Jahren die „‚Osterhasen im Karotten-

auto“, die einige Bürger auch „Monsterhasen“ nannten. Oder

der „Flieger“ für den Kreisel in der Bachstraße: eine Karotte

mit Flügeln und einem Windrad als Propeller und einem der

Monsterhasen als Piloten, das Ganze auf einem Eisenpfos-

ten in rund drei Metern Höhe. Oder die Feuerwehrkutsche

mit Leiter und Feuerwehrmann zum 125jährigen Jubiläum

der Freiwilligen Feuerwehr Oberasbach. Das waren außerge-

wöhnliche Projekte, bei denen ich mich komplett kreativ

ausleben konnte.

Welche Reaktionen bekommen Sie auf diese Arbeiten des

städtischen Bauhofs?

Es überwiegen eindeutig die positiven Reaktionen, wie

„Einmalig!“ oder „Kreativ, innovativ, einfach wunderschön!“

Auch aus Nachbarorten bekommen wir immer wieder

begeistertes Lob. Auf der Facebook-Seite der Stadt kann

man Kommentare lesen wie „Wirklich sehenswert, was

unsere Leute vom Bauhof sich immer einfallen lassen“,

„Die besten Stadtgärtner haben wir in Oberasbach“, „Zu

jeder Jahreszeit eine Augenweide!“, oder auch: „Da könnte

sich manch‘ andere Stadt eine Scheibe abschneiden,

Kompliment!“

Apropos: Welche Kommunen haben ähnlich schöne Stadtde-

korationen?

Dazu kann ich nichts sagen, da ich zumindest in der Metro-

polregion oder im Landkreis Fürth noch nichts Vergleich­

bares gesehen habe. Aber sicher gibt es auch anderswo tolle

Ideen. Die Kollegen in Zirndorf oder Stein machen beispiels-

weise wirklich tolle Blumenarrangements.

Einen Eindruck von den Stadtdekorationen von Jürgen Rißler

bekommen Sie auf Seite 3!

Stadtporträt

Von Monsterhasen und Riesentulpen

aus Styropor: Die Oberasbacher Stadt-

dekorationen sind etwas Besonderes

Dreimal pro Jahr wechselt die Stadtdekoration in unserer

Stadt, zu Ostern, im Sommer und zur Weihnachts- und

Winterzeit. Für viele Oberasbacher sind die „Installationen

mit Pflanzen“ ein echtes Highlight im Stadtbild und eine

Besonderheit unserer Kommune, auf die man stolz sein

kann. Achten Sie mal auf die Verkehrskreisel in der Bach-

straße und der Albrecht-Dürer-Straße oder die Grünfläche

neben der Bahnhaltestelle am Bahnhof Unterasbach. Oder

auf die Verkehrsinsel auf der Kurt-Schumacher-Straße nahe

St. Markus. Oder die Deko am Rathauseingang und am

Bürger-Info-Treff B-I-T: Sie alle tragen die unverwechselbare

Handschrift von Jürgen Rißler vom städtischen Bauhof.

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