Informationsbroschüre Stadt Naila - page 16

Culmitz
Marxgrün und Hölle
Etwa 3,5 Kilometer südwestlich von Naila liegt am gleichna-
migen Bach der kleine Ort Culmitz mit rund 250 Einwohnern.
Der Ortsname leitet sich vermutlich nach slawischem Ur-
sprung vom Bach Culmitz und vom Begriff „Chulm“ ab, was
so viel bedeutet wie Berg. Culmitz ist also eine
Siedlung am
Bergweidebach
. Culmitz kennen vor allem Geologie-Fans,
denn am Ortsausgang steht eine beeindruckende
geologi-
sche Gesteinsfalte
. Culmitz taucht 1464 erstmals offiziell in
der Weltgeschichte auf, für das 15. Jahrhundert sind auch
zwei Hammerwerke belegt. Anfang des 17. Jahrhunderts hat
Hans Philipp v. Wildenstein oberhalb des Culmitzhammers
ein Schloss gebaut, das aber 1820 wieder abgetragen wurde.
Aus seinen Steinen hat man unter anderem das neben der
Mühle stehende Bauernhaus errichtet. Bevor Culmitz 1975
ein evangelisches Gemeindehaus mit Glockenturm bekom-
men hat, wurde in der Turnhalle Gottesdienst gefeiert. In
der Turnhalle und den angrenzenden ehemaligen Schulge-
bäuden wird heute noch kräftig gesportelt. Vor allem die
Culmitzer
Indiaca-Mannschaft
trainiert hier für ihre gro-
ßen Erfolge.
Das langgezogene Straßendorf Marx-
grün wurde erstmals im Jahr 1410
in einer Urkunde als „Marckats-
grun“ (
Grenze an der Weide,
Grenzwächter an der Weide
)
erwähnt. Zu Marxgrün (etwa
650 Einwohner) gehört auch
der staatlich anerkannte
Luft-
kurort Hölle
. Dieser Begriff be-
zieht sich auf das mittelhochdeut-
sche Wort „helen“ (
geheim halten,
verbergen
). Die Hölle ist das Eingangs-
tor zum Höllental, einemwildromantischen
Tal mit markanten Aussichtspunkten. Die baulichen Be-
sonderheiten in Marxgrün sind das
Hammergut Löwel
,
die
Modelsmühle
(früher „Mathes-Mühl“) und das
Ham-
merschloss
, die
Christuskirche
(1939), das
Höllenspru-
delwerk
, das
ehemalige Rathaus
mit Poststation. Dieses
Gebäude nutzen jetzt viele Vereine, so auch der
Modell-
Eisenbahn-Club Marxgrün
(MEC), der dort mehrmals im
Jahr zu verschiedenen Ausstellungen einlädt. Dort kann man
dann auch die ehemalige Eisenbahnstrecke von Marxgrün
nach Bad Steben (in Miniaturform) bewundern.
Höhepunkte im
Marxgrüner Festkalender
sind unter ande-
rem das „Preismuggen“ des MEC im Januar, das Herings-
essen des Frankenwaldvereins im März, das für Franken
außergewöhnliche Osterfeuer der Landjugend, das Maiba-
umaufstellen der Freiwilligen Feuerwehr, das Johannisfeu-
er der evangelischen Kirchengemeinde und des Franken-
waldvereins, die Kärwa der Landjugend im Oktober und
das Weinfest des Obst- und Gartenbauvereins im Herbst.
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