Imagebroschüre Stadt Langenzenn - page 4

LANGENzENN UNd SEINE GEScHIcHTE
Wo ScHoN KöNIG oTTo HoF GEHALTEN HAT
Die Geschichte Langenzenns hat einiges
zu bieten: Zehntausend Jahre alte Pfeil-
spitzen, Grabhügel, einen Königshof,
einen prunkvollen Königsbesuch, ein
Kloster, Jahrhunderte alte Gebäude und
vieles mehr. Angefangen hat alles wohl in
der Mittelsteinzeit (10000-6000 v. Chr.):
Bei Ausgrabungen hat man im Hardgra-
ben, in Stinzendorf, Erlachskirchen und
Wittinghof Pfeilspitzen und Werkzeuge
aus dieser Zeit gefunden (kann man im
Heimatmuseum besichtigen). Im Hard-
wald haben Archäologen auch einen von
13 Grabhügeln in Langenzenn entdeckt,
die aus der Hallstattzeit (1200-750 v.
Chr.) stammen und auf eine dichte Be-
siedlung schon zur damaligen Zeit hin-
deuten. Seit wann der Ort besteht, weiß
man nicht genau. Der Königshof besaß
jedoch eine heute noch fließende starke
Quelle. Daher dürften bereits mit ho-
her Wahrscheinlichkeit die Franken des
6. Jahrhunderts diesen Ort als trockenen
Rastplatz genutzt haben. Man erhofft
sich aber von den Fundstücken, die man
2014 in der Langenzenner Milchgasse
erwartet, weitere Erkenntnisse über das
Alter und Bestehen Langenzenns.
Erstmals (sicher) erwähnt wird der Ort
Zenna im Jahr 954 (auch mal Cinna, Zin-
na, Zenne, seit 1329 Langenzenn). Da-
mals hat König Otto (später Kaiser Otto I.)
am 16. Juni eine Reichsversammlung ab-
gehalten. Mit dieser Versammlung woll-
te Otto die Verschwörung einiger Adliger
(darunter auch sein Sohn Liudolf) been-
den. Die Tatsache, dass der Ort eine
ganze Reichsversammlung mit meh-
reren hundert Menschen (Reichsadel
und Gefolge) versorgen konnte, deutet
darauf hin, dass die Menschen dort re-
lativ wohlhabend gewesen sein müs-
sen. Der Ort erhielt im 14. Jahrhundert
das Marktrecht und spätestens 1360
das Stadtrecht. Mit der Verleihung des
Stadtrechts hat Langenzenn auch die
Halsgerichtsbarkeit übertragen bekom-
men, womit nun auch in Langenzenn
schwere Straftaten gerichtet wurden
und die Todesstrafe vollzogen werden
konnte. Viele Prozessakten und der Gal-
genberg erinnern noch heute an die-
se Zeit: Frauen wurden dort als Hexen
verbrannt (16. Jahrhundert), Menschen
wurden gerädert, gehenkt und enthaup-
tet. Die letzte Hinrichtung fand 1763
statt: Margaretha Senfftin wurde damals
wegen Brandstiftung geköpft.
Historisch modern –
Sanierungsgebiet Oberer Markt
Reiterstandbild Otto I., Magdeburg
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